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Obdachlose: Drei Busse retten Obdachlose

Die Kältehilfe startet in eine neue Saison - drei Busse sammeln Menschen ohne Obdach ein und bringen sie zu Unterkünften. Sie werden immer mehr, und ihr Gesundheitszustand hat sich stark verschlechtert

Von Fatina Keilani

Die Kältehilfe startet am heutigen Freitag in die neue Saison. Im Schnitt stehen jede Nacht 430 Schlafplätze für Obdachlose zur Verfügung, elf mehr als im Vorjahr. Zwei Kältebusse der Stadtmission und ein Bus des Roten Kreuzes sammeln Hilfsbedürftige ein und bringen sie zu den Unterkünften. Vergangenes Jahr drängten sich im Schnitt 470 Obdachlose auf den Plätzen; besonders die zentral gelegenen Unterkünfte wie die Stadtmission an der Lehrter Straße waren ständig überbelegt. Schätzungen zufolge gibt es in Berlin bis zu 12 000 Wohnungslose, von ihnen leben 600 bis 1000 Menschen auf der Straße. Das Problem hat sich infolge steigender Mieten verschärft. Die Anbieter der Kältehilfe – Diakonie, Caritas, Rotes Kreuz, freie Träger, Kirchen – stehen vor einer schwierigen Saison. Der Gesundheitszustand vieler Obdachloser habe sich stark verschlechtert. Die Caritas betreibt eine Ambulanz am Bahnhof Zoo. Eine dort ehrenamtlich arbeitende Ärztin berichtete von Wunden, Hautkrankheiten, Läusebefall und Krätze sowie Suchtkrankheiten. Versuche man aber, die Betroffenen ins Krankenhaus einzuweisen, so lehnten diese meist ab – aus Scham und aus Furcht, zahlen zu müssen.

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