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Öffentliche Verkehrsmittel: S-Bahn erteilt Randalierern Fahrverbot

Drei Jugendliche dürfen ein Jahr lang nicht mehr mit der Berliner S-Bahn fahren. Das Trio hatte Fahrgäste mit Schreckschusspistolen bedroht. Mit dieser Entscheidung betritt das Bahn-Unternehmen juristisches Neuland - vorerst ohne Nachahmer.

Die S-Bahn Berlin GmbH hat jetzt erstmals gegen drei Fahrgäste ein Beförderungsverbot ausgesprochen. Das Verbot gilt für das gesamte Netz und ist Medienberichten zufolge auf ein Jahr befristet, wie die "Berliner Morgenpost" in ihrer Onlineausgabe berichtete. Das Verbot betrifft nach Angaben der S-Bahn "ermittelte Straftäter". Es handle sich um drei Jugendliche im Alter von 16 bis 18 Jahren, die am 19. Mai mit Schreckschusspistolen Fahrgäste in einem Zug zwischen Ostbahnhof und Warschauer Straße bedroht haben sollen.

Mit dem Mitfahrverbot betritt die Bahn-Tochter nach eigenen Angaben juristisches Neuland. Zwar hätten Polizei und eigene Sicherheitskräfte bei konkreten Vorfällen randalierenden und gewalttätigen Fahrgästen schon Platzverweise und Hausverbote erteilt, vorsorglich sei dies bisher aber nicht möglich gewesen.

Trotz entsprechender Forderungen aus der Politik wollen die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) dem Beispiel der S-Bahn nicht folgen. Es gebe eine Beförderungspflicht, die das verbiete, sagte BVG-Sprecher Klaus Wazlak der "Berliner Zeitung". (kj/ddp)

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