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Berlins Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD): "Ich erwarte schwierige Verhandlungen".

© picture alliance / Maurizio Gamb

Öffentlicher Dienst in Berlin: Berlins Finanzsenator erwartet harte Tarifverhandlungen

Am Montag beginnen in Berlin die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst. Die Forderungen von verdi und dbb: Mindestens 200 Euro pro Monat mehr.

Am Montag beginnen in Berlin die bundesweiten Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder (TVL). Zum Auftakt haben die Gewerkschaften eine Kundgebung um 9.30 Uhr vor der Philharmonie angekündigt. Die Gewerkschaften fordern sechs Prozent mehr Lohn, mindestens aber 200 Euro monatlich mehr. „Ich erwarte schwierige Verhandlungen“, sagte der Chefunterhändler der Tarifgemeinschaft Deutscher Länder (TdL), Berlins Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD), den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Es wird in dieser Tarifrunde hart um Interessen und Standpunkte gerungen werden.“ Es dürfe bei den Gesprächen keine Tabus geben.

Die Arbeitgeber seien daran interessiert, auf dem Verhandlungsweg zu einem Ergebnis zu kommen. „Ich hoffe, dass dies auch für die andere Seite gilt. Wir sind bereit, über alles zu reden.“ Die Forderungen der Gewerkschaften summierten sich auf zehn Prozent Lohn- und Gehaltssteigerung pro Jahr und würden nach Berechnungen der Länder pro Prozentpunkt 1,3 Milliarden Euro im Jahr kosten. „Das ist nicht finanzierbar“, sagte Kollatz. „Die Arbeitnehmervertreter wissen, dass das nicht das Ergebnis sein wird.“

Die Forderung: Mindestens 200 Euro pro Monat mehr

Der dbb und die Gewerkschaft Verdi ziehen mit einer Forderung von sechs Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 200 Euro pro Monat mehr, in die Verhandlungen mit den Ländern. Zugleich fordern sie eine Anhebung der Löhne bei Pflegeberufen um monatlich 300 Euro. Es geht dabei um rund eine Million Angestellte und mittelbar 1,2 Millionen Beamte und eine Million Pensionäre.

Das Elternbündnis „Kitakrise Berlin“ unterstützt die Forderungen der Gewerkschaften. Sie fordern eine Besserstellung der Berliner Erzieher und Sozialpädagogen. Diese verdienen in Berlin schlechter als Kollegen in anderen Bundesländern, in denen sie in den Kommunen nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) bezahlt werden. Die Elterninitiative fordert 500 Euro brutto monatlich mehr für Erzieher und langfristig eine Gleichstellung mit Lehrkräften – um mehr Fachkräfte zu gewinnen. Die Initiative will Eltern zugleich dafür sensibilisieren, dass in den nächsten Wochen Streiks möglich sein könnten. In Berlin sind die größten Beschäftigtengruppen, die unter den TVL fallen, rund 15 000 angestellte Lehrkräfte und etwa 14 000 Erzieher und Sozialarbeiter.(mit AFP/dpa)

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