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Öffentlicher Nahverkehr: Busfahrer wegen Fahrscheinkontrolle attackiert

Busfahrer haben allen Grund muffelig zu sein. Immer wieder werden sie Opfer gewalttätiger Passagiere. Am Dienstag schlugen unbekannte Täter einen Busfahrer, weil er sie nach ihren Fahrscheinen fragte. Ob der geplante Schutz der Fahrerkabine die Gewalt eindämmen wird, bleibt abzuwarten.

In Berlin ist erneut ein Busfahrer angegriffen worden. Am Dienstagmittag stiegen drei Männer an der Gothaerstraße in Hellersdorf in die Linie197 ein, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Als der 44-jährige Fahrer ihre Fahrscheine sehen wollte, beleidigten ihn die Männer erst, dann schlug ihm einer der drei mit der Faust ins Gesicht. Anschließend flüchteten die Täter.

Erst am vergangenen Wochenende wurden Busfahrer wieder Opfer gewalttätiger Passagiere. In vier Fällen wurden am Freitagabend und in der Nacht zu Sonnabend Busfahrer und Kontrolleure der BVG attackiert oder bedroht. In diesem Jahr gab es bislang 160 "leichte" und 102 "schwere" Übergriffe auf Busfahrer. Das sind weniger als in den Vorjahren, allerdings nimmt die Gewaltintensität zu, sagt BVG-Sprecherin Petra Reetz. Häufiger als früher kämen Waffen zum Einsatz. Im gesamten öffentlichen Nahverkehr zählte die Polizei im vorigen Jahr 33.789 Straftaten – hierzu zählen auch Raub, Diebstahl oder etwa Nötigungen und Beleidigungen.

Nach den zahlreichen Attacken auf Busfahrer in den vergangenen Monaten will der Berliner Senat die Busflotte der BVG mit Schutzscheiben am Fahrerplatz umrüsten. Die Aktion soll bis Ende 2009 abgeschlossen sein. Allerdings muss die BVG die Maßnahme selbst finanzieren. Der Senat beteiligt sich nicht an den Kosten. Die neuen Omnibusse werden zukünftig gleich ab Werk mit dem zusätzlichen Schutz versehen. (ml/ddp/tsp)

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