zum Hauptinhalt

Berlin: Öffentlicher Nahverkehr: Die S-Bahn schließt die letzte innerstädtische Lücke

Fast zehn Jahre zogen sich die Arbeiten am letzten innerstädtischen Lückenschluss der S-Bahn zwischen den Bahnhöfen Schönhauser Allee und Gesundbrunnen hin, beim Endspurt geht es jetzt um Stunden. Bevor am 17.

Fast zehn Jahre zogen sich die Arbeiten am letzten innerstädtischen Lückenschluss der S-Bahn zwischen den Bahnhöfen Schönhauser Allee und Gesundbrunnen hin, beim Endspurt geht es jetzt um Stunden. Bevor am 17. September der erste Zug auf dem 1,7 Kilometer langen Abschnitt die ehemalige Sektorengrenze passieren wird, bleiben den Bahnbauern exakt 168 Stunden Zeit, die letzten Gleise zu verbinden. Und auch auf die Fahrgäste kommt vorher einiges zu. Pendelbetrieb und Ersatzverkehr mit Bussen stehen vom 8. September an auf dem Bauprogramm.

Die größte Umstellung erfolgt am 10. September. Dann hat die einstige "Ulbrichtkurve" ausgedient, die nach dem Mauerbau die Stationen Pankow und Schönhauser Allee entlang der Grenze verband. Die Gleise werden abgerissen. Fahrgäste, die aus Pankow kommen und auf dem Ostring über Schönhauser Allee weiterfahren wollen, müssen vom 17. September an bis Gesundbrunnen fahren und dort umsteigen. In der letzten Bauwoche gibt es zuvor nur Ersatzverkehr mit Bussen oder ein Ausweichen auf die U-Bahn, die ebenfalls die Bahnhöfe Pankow und Schönhauser Allee verbindet. Bis 2003 wird die Verbindungskurve wieder aufgebaut. Sie gehört dann zum so genannten Nordkreuz, das im Bereich der Bahnhöfe Gesundbrunnen, Bornholmer Straße und Schönhauser Allee entsteht. Nach Abschluss der Arbeiten werden dort die Züge von allen Richtungen in alle Richtungen fahren können, ohne andere Gleise kreuzen zu müssen. Einen solchen Verkehrsknoten der Bahn hatte es zuvor in Berlin nicht gegeben. Der Ausbau wird 2 Milliarden Mark kosten.

Wenn die nächste Stufe mit dem Lückenschluss zwischen Schönhauser Allee und Gesundbrunnen am 17. September erreicht sein wird, krempelt die S-Bahn ihr Netz um, was für viele Fahrgäste neue Wege bringt. Einige werden auch häufiger umsteigen müssen. Die S 2 fährt in Zukunft von Blankenfelde durch den Nord-Süd-Tunnel und biegt dann im Nordkreuz nach Bernau ab. Tagsüber gibt es zusätzliche Züge zwischen Lichtenrade und Buch. Neu ist die Linie S 26, die von Lichterfelde Süd über das Nordkreuz und Blankenburg nach Birkenwerder verkehrt, während die S 25 wie bisher zwischen Lichterfelde Süd und Hennigsdorf pendelt.

Die S 4, die von Westhafen kommend bisher nach Bernau fuhr, endet in Zukunft bis zum Lückenschluss der Ringbahn in Gesundbrunnen. Der Abschnitt Gesundbrunnen - Westhafen soll im Juni 2002 fertig sein. Die S 8 von Grünau endet dann in Schönhauser Allee, wobei die ZÜge in den Abendstunden bis Gesundbrunnen verlängert werden. Und auch die Linie S 85 von Spindlersfeld beendet ihre Fahrt in Schönhauser Allee.

Die neuen Verbindungen verkürzen nach Angaben von S-Bahn-Chef Günter Ruppert für die meisten Fahrgäste die Fahrtzeiten - zwischen Pankow und Friedrichstraße etwa von 18 auf 12 Minuten oder zwischen Bernau und Gesundbrunnen von 37 auf 30 Minuten.

Zu den Änderungen in der letzten Bauphase und nach dem Lückenschluss hat die S-Bahn Sonderbroschüren herausgegeben, die es gratis auf den Bahnhöfen gibt.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false