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Berlin: Oft aus Unkenntnis - fünf- bis siebenjährige Kinder haben den besten Impfschutz

Berliner Kassenärzte werben derzeit mit einer "Präventionswoche" für Vorsorge und Impfungen. Doch trotz aller Aufrufe werden Schutzimpfungen gegen Grippe und andere Infektionskrankheiten von einem Großteil der Bevölkerung nicht wahrgenommen.

Berliner Kassenärzte werben derzeit mit einer "Präventionswoche" für Vorsorge und Impfungen. Doch trotz aller Aufrufe werden Schutzimpfungen gegen Grippe und andere Infektionskrankheiten von einem Großteil der Bevölkerung nicht wahrgenommen. Mit rund 10 Millionen Impfungen gegen die "echte Grippe" (Influenza) im vergangenen Jahr sei die Impfbereitschaft bei Influenza in Deutschland zwar höher als erwartet gewesen, so Edgar Muschketat vom Robert-Koch-Institut, doch sei nicht einmal jeder zweite aus den so genannten Risikogruppen zum Impfen gegangen. Weil natürliche Abwehrkräfte im Alter nachlassen, wird die Grippe-Impfung grundsätzlich vom 60. Lebensjahr an empfohlen. Zudem sollten sich Menschen mit chronischen Krankheiten impfen lassen und auch Berufstätige, die häufig mit anderen Menschen in Kontakt sind, zum Beispiel Polizisten, Feuerwehrleute, Ärzte oder Krankenschwestern.

Bei fünf- bis siebenjährigen Kindern ist der Impfschutz gegen Mumps, Keuchhusten, Tetanus, Röteln oder Masern am besten. Bei Schuluntersuchungen wurde zuletzt eine "Durchimpfungsrate" dieser Altersgruppe von 68 Prozent festgestellt, heißt es im Jahresgesundheitsbericht des Senats. Bei 15- bis 17-jährigen Jugendlichen sank Impfrate auf 61 Prozent.

Unter Erwachsenen, heißt es in dem Bericht weiter, haben lediglich 30 bis 40 Prozent einen ausreichenden Impfschutz: "Aus Unkenntnis heraus glauben viele Erwachsene, dass ihr im Kindesalter erfolgter Impfschutz lebenslang anhält oder dass bestimmte Krankheiten ohnehin bereits ausgerottet seien."

Bewusst entschieden sich nur ganz wenige gegen Impfungen, sagt Edgar Muschketat vom Robert-Koch-Institut: "Informationsmangel ist der Grund für fehlende Impfungen." Impf-Skeptiker meinen indes, dass eine "durchgemachte" Kinderkrankheit Leib und Seele stärken könne. Anthroposophische Ärzte etwa raten zum Abwägen im Einzelfall.

bk

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