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Berlin: Ohne Knalleffekt

über den Bürgerzorn in der Prignitz und der Lausitz Gut, dass der Separatismus im Deutschland der Gegenwart so zivil auftritt. Deshalb ist es völlig ausgeschlossen, dass die Bürger der Prignitz oder Niederlausitz ihre Abtrennung vom Land Brandenburg auf baskische oder kurdische Art vorantreiben.

über den Bürgerzorn in der Prignitz und der Lausitz Gut, dass der Separatismus im Deutschland der Gegenwart so zivil auftritt. Deshalb ist es völlig ausgeschlossen, dass die Bürger der Prignitz oder Niederlausitz ihre Abtrennung vom Land Brandenburg auf baskische oder kurdische Art vorantreiben. Es geht ihnen ja auch nicht um Autonomie. Im Gegenteil: Sie möchten sich anderswo anschließen, an ein Bundesland, das ihnen mehr Geld überweist als Brandenburg. Das könnten Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen sein, theoretisch. Praktisch werden diese Länder kaum bereit sein, sich mit armen Regionen zu belasten, denen die Potsdamer Regierung nachweislich mit viel Geld keine Perspektive kaufen konnte. Und es wäre wohl kaum im Dienste vernünftiger Politik, wenn nun alle deutschen Grenzgemeinden nach einem finanziell kulanteren Bundesland suchten wie Patienten nach einer billigeren Krankenkasse. Hier wie dort liegt der Fehler im System. Solange nicht einmal Berlin und Brandenburg zusammenfinden und die Nordstaaten erst recht nicht, ist alles andere Flickschusterei. Separatismus hilft nicht – weder mit Bombenwerfen noch mit anderen Knalleffekten.

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