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Berlin: Ohne Schnauze

über ein glücklicherweise zutreffendes Klischee Wir Berliner Eingeborenen zucken regelmäßig zusammen, wenn uns mal wieder jemand auf das abgenudelte „Herz mit Schnauze“ zusammenfaltet – gemeint sind damit normalerweise unhöfliche Taxifahrer, die dennoch nett genug sind, nicht jeden Passanten wahllos über den Haufen zu fahren. Das mag im Alltag nicht einmal ganz abwegig sein; in besonderen Situationen aber wird die Substanz hinter dem Klischee sichtbar.

über ein glücklicherweise zutreffendes Klischee Wir Berliner Eingeborenen zucken regelmäßig zusammen, wenn uns mal wieder jemand auf das abgenudelte „Herz mit Schnauze“ zusammenfaltet – gemeint sind damit normalerweise unhöfliche Taxifahrer, die dennoch nett genug sind, nicht jeden Passanten wahllos über den Haufen zu fahren. Das mag im Alltag nicht einmal ganz abwegig sein; in besonderen Situationen aber wird die Substanz hinter dem Klischee sichtbar. Nämlich immer dann, wenn die Bewohner der Stadt spüren, dass es Menschen irgendwo auf der Welt wirklich schlecht geht. Dann packen sie zu, dann kann die Welt sich auf sie verlassen.

Die enorme Spendenbereitschaft der Berliner nach der Flut ist die objektive Messlatte für diesen Befund, das dazu passende Symbol die große Aufmerksamkeit, mit der gestern der Aufruf zu den drei Schweigeminuten eingehalten wurde. Die Hauptstadt der (oft unsinnigen) Demonstrationen hat Mitleid gezeigt und Herz. Und gleichzeitig einfach mal die Schnauze gehalten.

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