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Hamburgs Bürgermeister Olaf SCholz wirbt für Olympia in der Hansestadt.

© dpa

Olympia-Bewerbung: Hamburg geht in Vorleistung

Hamburg hat bereits für das sogenannte Bid-Book, das das IOC von der Bewerberstadt verlangt, Dienstleistungen ausgeschrieben - unabhängig von der Entscheidung des DOSB. Das ist auch eine Spitze in Richtung Berlin.

Von Sabine Beikler

Die Hansestadt Hamburg nimmt ihre nationale Bewerbung für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 sehr ernst. Am 6. März hat die Hansestadt europaweit Dienstleistungen für das so genannte Mini-Bid-Book ausgeschrieben. Dieses Book fordert das Internationale Olympische Komitee (IOC) bis zum 8. Januar 2016 von der deutschen Bewerberstadt. In dem Bid Book sind die ersten Bewerbungsunterlagen auf 80 Seiten zusammenfasst. 

Die Ausschreibung laufe unter dem "ausdrücklichen Vorbehalt der Zustimmung des DOSB am 21.03.2015", hieß es aus der Hamburger Finanzbehörde. Das Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) wird am 16. März seine Empfehlung für Berlin oder Hamburg aussprechen. Am 21. März entscheidet die Mitgliederversammlung. Bis 15. September muss der DOSB die Ausrichterstadt beim IOC melden. Im Oktober plant der IOC ein Seminar zur Information der Bewerberstädte.

Keine Kosten für EU-Bekanntmachung angefallen

"Gleichwohl wurde die Bekanntmachung bereits jetzt veröffentlicht, um nach einem möglichen Zuschlag qualifiziert und vor allem fristgerecht die notwendigen Arbeiten anpacken zu können", sagte Sprecher Daniel Stricker. Wer die Ausschreibungstexte jetzt noch nicht fertig habe, komme bei den "gesetzlich einzuhaltenden Fristen für Ausschreibungen ab einer bestimmten Summe ordentlich unter Stress". Das möchte Hamburg vermeiden. Eine Spitze in Richtung Berlin kann Hamburg nicht lassen. "Es würde uns schon sehr überraschen, wenn man in Berlin nicht auch schon entsprechende Vorbereitungen getroffen hätte", hieß es.

Besondere Kosten für die EU-Bekanntmachung sind in Hamburg nicht angefallen. Wenn Hamburg nicht den Zuschlag des DOSB erhalten sollte, werde das Verfahren eingestellt. Daraus entstehen der Freien und Hansestadt Hamburg ebenfalls keine Kosten.

„Wir haben es bislang ganz sportlich gehalten. Das heißt, wir kommentieren nicht Entscheidungen in Hamburg, sondern nur die in Berlin. Das halten wir auch weiter so", sagte der Berliner Sportsenator Frank Henkel (CDU) auf Anfrage. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) sagte am Donnerstag im Parlament, Berlin sei "gerade sehr gut im Rennen". Berlin werde als Sportmetropole wahrgenommen. "Wir können in Konkurrenz zu Boston, Paris oder Rom gehen." Henkel und sein Hamburger Amtskollege Michael Neumann (SPD) müssen am Sonntag und Montag vor den Olympischen Spitzenverbänden und einem Expertengremium ihre Städte präsentieren.

Aus der Senatskanzlei hieß es, auch in Berlin seien die notwendigen Vorbereitungen für Ausschreibungen getroffen. Man starte aber erst damit, wenn die Entscheidung des DOSB gefallen sei. Auch aus haushaltsrechtlichen Gründen, wie es weiter hieß.

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