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Eine Berliner Institution: die Spätis, wie hier am Mehringdamm in Kreuzberg. Eine Online-Petition setzt sich jetzt für sie ein.

© Mike Wolff

Online-Petition in Berlin: Macht den "Späti" auf - auch sonntags! Oder nicht?

Der Ladenschluss schont die Beschäftigten. Doch zu den Berliner Spätis passt er nicht. Sonntags gibt es für die noch ein paar Einschränkungen. Die sollen jetzt aufgehoben werden - fordert eine Petition im Internet.

Kann sich noch jemand erinnern, wie das damals war, als jeden Sonnabend um zwei die Stadt erstarb? Gemeuchelt von einem lebensfremden Ladenschlussgesetz? Es war ein langer Weg bis zur heutigen Situation, und auch die muss ja nicht für ewig sein.

Doch woher könnte der nächste Impuls kommen? Da wären die Spätis, einst aus dem Ost-Berliner Nachlass gerettet, die schon lange eine spezielle Nische besetzen. Aber: Sie dürfen am Sonntag nicht, was Tankstellen und Bahnhofsläden dürfen, sie müssen sich auf Blumen, Zeitungen, Brötchen beschränken. Theoretisch, denn viele Späti-Betreiber machen ihren besten Umsatz am Sonntag, wenn das volle Programm illegal ist.

Es herrscht allerdings der positive Eindruck, dass viele Ordnungsämter ihre Leute am Sonntag nicht gerade intensiv herumschicken. Möglicherweise fühlen sie sich in dieser Haltung durch die Online-Petition bestärkt, die Sonntagsfreiheit für die Spätis fordert, gerade bei change.org läuft und angeblich schon 15.000 Unterstützer mobilisiert hat – Bürgerwillen ohne Wenn und Aber.

Ob die Rechtslage die Erfüllung dieses Wunsches hergibt, ist eine ganz andere Frage. Aber es wäre ja nicht das erste Mal, dass eine bescheidene Initiative den Anstoß zu großen Änderungen gibt. Die Spätis sind ein Stück Berlin – ein Stück der Stadt, die bekanntlich auch am Sonntag nicht schläft.

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