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Berlin: OP–Akten zum zweiten Mal geöffnet

Als der Tagesspiegel im vergangenen Jahr einen Berliner Klinikvergleich präsentierte, war das ein Wagnis. Noch nie hatten sich die Krankenhäuser so öffentlich in ihre Operationsakten schauen lassen.

Als der Tagesspiegel im vergangenen Jahr einen Berliner Klinikvergleich präsentierte, war das ein Wagnis. Noch nie hatten sich die Krankenhäuser so öffentlich in ihre Operationsakten schauen lassen. Was könnten die Patienten damit anfangen? Würden sie die Daten überhaupt verstehen? Stimmt die Methodik? Wie stehe ich vor den Kollegen da?

Ja, es gab auch skeptische Stimmen. Aber der erste Berliner Klinikführer, der in Kooperation mit dem Verein Gesundheitsstadt Berlin zunächst als Serie erschien und später auch als Heft, war ein voller Erfolg. Die Stiftung Warentest und die Konrad-Adenauer-Stiftung zeichneten den Klinikkompass mit Preisen aus. Viele Leser, aber auch Verbände, Initiativen und der Senat bedankten sich für diese einmalige Übersicht. Ganz klar, dass da eine Fortsetzung folgen musste.

Jetzt ist die zweite Auflage des Berliner Klinikvergleichs fertig: methodisch verbessert, mit aktuelleren Daten, diesmal mit 25 Krankenheitsbildern, mit noch mehr Kliniken, ausführlicheren Krankenhausporträts, den Empfehlungen von 1450 Ärzten und erstmals auch einer Patientenbefragung. Eine bessere Möglichkeit, sich vor einer Krankenhausbehandlung zu informieren, gibt es nicht.

Berlin ist ein Gesundheitsstandort mit Spitzenleistungen. Medizintechnik, Biotechnologie und Pharmaindustrie genießen sowohl national als auch international hohes Renommee. Im bundesweiten Vergleich weist Berlin ein einmaliges Spektrum an Forschungs- und Lehrangeboten auf. Zudem hat der Berliner Gesundheitsmarkt für Beschäftigung und Wachstum eine herausragende Bedeutung. Im Wettbewerb mit anderen Standorten gilt es aber auch, sich weiter zu profilieren. Dazu leistet der Tagesspiegel als Berliner Qualitätszeitung mit nationaler Ausstrahlung einen Beitrag.

Für die souveräne Entscheidung der Kliniken, ihre BQS-Daten offenzulegen, und für die vertrauensvolle Kooperation danken wir. Die Redakteure des Tagesspiegels fühlen sich unter Leitung von Ingo Bach zu einer fairen Interpretation der Daten verpflichtet, um Fehlbewertungen auszuschließen. Dabei stehen uns Medizinstatistiker und Mediziner mit professionellem Rat beiseite.

Wie die niedergelassenen Ärzte die Kliniken bewerten, haben wir mit Hilfe des Berliner Iges-Institutes ermittelt. Dabei erhielten wir viel Unterstützung durch die Ärzteverbände. Ein besonderer Dank gilt auch Senator a. D. Ulf Fink und Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher.

Wir bitten Sie, auch die weitergehenden Erklärungen der Kliniken unter www.tagesspiegel.de/kliniktest zu berücksichtigen; dort finden Sie auch ausführliche Porträts der Krankenhäuser.

Joachim Meinhold

Stephan-Andreas Casdorff

Lorenz Maroldt

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