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Keith Richards (links) gibt auch mit 70 Jahren alles.

© dpa

Open Air 2014: Die Rolling Stones kommen in die Waldbühne

Die Rolling Stones wollen nach Berlin zurückkehren – in die Waldbühne. Ausgerechnet! Denn da gab es doch mal ein legendäres Konzert, am 15. September 1965 war das.

Ausgerechnet in der Waldbühne! Wo alles anfing. Und wo nun vielleicht auch alles endet. Allzu oft dürften die Rolling Stones in Berlin nicht mehr vorbeischauen. Ihr letztes Konzert in der Stadt, im Olympiastadion, war 2006, vor acht Jahren also. Rechnet man diese Zeitspanne zum aktuellen Lebensalter von Mick Jagger dazu, dann wäre er 78, da ist die Rockerrente mehr als angemessen. Aber vielleicht kommen Mick, Keith, Ron und Charlie schon nach drei Jahren zurück, denn 2003 waren sie auch da, und nicht vergessen darf man ihren Besuch zur Berlinale 2008, die mit Martin Scorseses Konzertfilm „Shine A Light“ eröffnet wurde.

Aber zurück zur Waldbühne, genau genommen zur Waldbühne am 10. Juni, wo es dann heißt „14 on Fire“. Das ist der Titel der im Februar in Abu Dhabi gestarteten Tournee, danach standen Konzerte in Asien, Australien und Neuseeland auf dem Programm. Im Frühsommer ist Deutschland dran, mit nur zwei Konzerten. Berlin ist das erste, am 19. Juni folgt Düsseldorf. Ob die Daten so gehalten werden können, ist nach dem Tod von Mick Jaggers Freundin L’Wren Scott unklar. Diese war am Montag leblos in ihrer New Yorker Wohnung gefunden worden).

Am Freitag beginnt der Vorverkauf für die Show in der Waldbühne

Der hiesige Veranstalter Concert Concept hatte noch Keith Richard mit den Worten „Die Band ist in Topform“ zitiert. Auch ein paar Songs, die zu erwarten sind, wurden genannt, von „Gimme Shelter“ über „Jumping Jack Flash“ bis zu „It’s Only Rock’N’Roll“. Bizarr wäre es eher, wenn sie „Verdamp lang her“ von BAP covern würden, obwohl der Titel in ihrem Fall mehr als angemessen wäre, gerade in der Waldbühne.

Dort hatten sie ihren ersten Auftritt in Berlin, am 15. September 1965, ein legendäres Konzert. Nicht wegen der musikalischen Darbietungen der Band, damals noch mit Brian Jones und Bill Wyman, die blieben mehr als mäßig und waren schnell zu Ende. Allzu schnell, wie die Fans im Halbrund der Waldbühne meinten, ausgesprochen rabiat reagierten und den Konzertort in seine Einzelteile zerlegten, sodass er auf Jahre hinaus unbrauchbar blieb.

„Pilzleuchten, Hydranten, die gesamte Rasenfläche, der größte Teil der Holzzäune und des eisernen Geländers, 70 bis 80 Prozent der Sitzgelegenheiten mussten dran glauben“, bilanzierte der Tagesspiegel. „Polizeihunde bissen sich in Textilien und Fleisch durchbrechender Beatjünger fest.“ Es gab 85 Festnahmen und 87 Verletzte – und ein großes Rätselraten, auch im Tagesspiegel, worin diese Zerstörungsorgie wohl ihre Wurzeln habe: „Was in einem Jugendlichen vorgeht, dass er (...) unter Einwirkung eines monotonen Lärm-Rhythmusses völlig von Sinnen gerät, darüber gibt es noch keine schlüssigen Erkenntnisse der Kulturkritik.“

Es blieb bei dieser Randale, weitere derartige Publikumsreaktionen blieben den Berliner Konzertorten der Stones erspart, dem Olympiastadion, der Deutschlandhalle, der Radrennbahn Weißensee wie auch der Waldbühne. Und auch diesmal ist nicht zu erwarten, dass irgendein Sitz zuschanden geht.

Bisher keine Änderung der Tourdaten

Wie der Veranstalter DEAG auf Nachfrage mitteilte, ist bisher keine Änderung der Tourdaten bekannt. Gestern wurde öffentlich, dass Mick Jaggers langjährige Partnerin L'Wren Scott tot in ihrer Wohnung in New York aufgefunden wurde. Der Tourveranstalter Frontier Touring teilte mit, dass für heute angesetzte Konzert im australischen Perth sei abgesagt. Jagger sei „komplett geschockt und niedergeschmettert“ sagte eine Sprecherin des Sängers.

Der Kartenverkauf beginnt am Freitag, den 21. März 2014, um 8 Uhr. Karten gibt es ab 90 Euro unter der Tel. 01806/999 000 555, im Internet unter www.deag.de und auch im Tagesspiegel-Shop am Askanischen Platz.

Und wer kommt sonst so? Ist zwar noch ein bisschen kühl, aber die Freiluftsaison in der Waldbühne beginnt schon bald. Eine Auswahl.

25. Mai. Peter Gabriel. 75 Euro.

27. Juni. Philharmoniker. 35 Euro.

27. Juli. Xavier Naidoo. 53 Euro.

16. August. Dieter Thomas Kuhn. 32 Euro

23. August. Die Zauberflöte – Inszenierung der Deutschen Oper. 25 Euro.

24. August. Daniel Barenboim. 25 Euro.

30. August. Eckart von Hirschhausen: Wunderheiler zugunsten der Stiftung Humor hilft heilen, 30. August, 45 Euro.

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