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Berlin: Operation Fluthilfe

Wie Marzahner Ärzte in Sri Lanka helfen

Für Gerd Schröter ist das keine Frage: Medizinische Hilfe aus dem Ausland ist in Sri Lanka auch eineinhalb Monate nach der Flutkatastrophe zwingend notwendig. Und für die Schwerstverletzten wird sie es seiner Ansicht nach auf Jahre hinaus bleiben, gerade wenn es um Hauttransplantation oder ähnliche Operationen geht. Der 45jährige Oberarzt des Unfallkrankenhaus Berlin (UKB) ist Mitte Januar ins Krisengebiet gereist. Zusammen mit der „Interplast Germany“, einer Organisation für plastische Chirurgie in Entwicklungsländern, und mit Medikamenten des UKB im Gepäck. Gemeinsam mit fünf Kollegen aus anderen deutschen Städten ist Schröter den Ärzten im General Hospital in Ampara zur Hand gegangen.

Die Region im Osten der Insel hat die Flut schwer getroffen. Als die Helfer ankamen, zählten die Behörden dort etwa 13 000 Tote. „Die meisten Menschen“, sagt Schröter, „waren nach dem Unglück entweder leicht verletzt oder sofort tot“. Trotzdem blieben viele, deren Verletzungen von den einheimischen Ärzten auch wegen fehlender Ausrüstung nicht behandelt werden konnten. Schröter zeigt Fotos von einem Fischer, dem ein Teil des Unterschenkels regelrecht herausgerissen worden ist. Solche Wunden, bei denen nicht nur Haut, sondern ganze Muskelstücke fehlten, und die sich zum Teil schwer infiziert hatten, haben die Ärzte viele behandelt. Aber auch schwere Brandverletzungen, verursacht durch Kerosinlampen. Schröter vermutet, dass im Umland noch mehr Patienten solche Hilfe nötig haben.

Das UKB, dessen Mitarbeiter 25000 Euro gespendet haben, und von dem ein weiterer Arzt mit dem Roten Kreuz in Sri Lanka im Einsatz war, plant nun einen Austausch mit Ärzten des General Hospital. Zudem soll eine Patenschaft mit einer – noch zu bestimmenden – Klinik die Versorgung der vom Tsunami schwer Verletzten unterstützen, ebenso wie die Behandlung akut Erkrankter, sagt der ärztliche Leiter Walter Schaffartzik.

In Südasien fehlt nach der Flut noch von 39 Berlinern – darunter zwei Kinder – jede Spur. Offiziell bestätigte das Bundeskriminalamt vier tote Berliner. cir/tabu

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