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Berlin: Operation gelungen, Sophie glücklich

Gestern wurde die Äthiopierin von ihrem Vater aus dem Krankenhaus abgeholt

Sophie ist wieder putzmunter. Sie darf endlich essen, was und wie viel sie will, sie freut sich aufs Spielen und Toben außerhalb des Krankenhauses. Die Nierentransplantation der Sechsjährigen am 17. Juli ist geglückt, der Zustand stabil. Gestern kam Sophies Vater Fekadu Shewarega, um seine Tochter aus der Charité abzuholen.

Wie der Tagesspiegel berichtete, ist Sophie im Januar dieses Jahres nur knapp dem Tod entkommen. Bereits in ihrem Heimatland Äthiopien haben die Ärzte nach langwierigen Untersuchungen eine Nierenerkrankung bei Sophie festgestellt. Eine Operation in Deutschland sollte helfen. Der Zustand des Mädchen war bereits nach der Landung in Tegel so schlecht, dass ein Notarztwagen sie direkt vom Rollfeld in die Rettungsstelle der Charité fahren musste. Sophies Herz stand still, zweimal wurde sie wiederbelebt. Ihre Rettung kam buchstäblich in letzter Minute.

Um eine Nierentransplantation durchführen zu können, hat unter anderem auch der Tagesspiegel zu Spenden aufgerufen. 80 000 Euro waren zusammengekommen. Somit konnte die Niere der Mutter während einer knapp dreistündigen Operation an Sophie weitergegeben werden. Mittlerweile hat Sophies Vater von seinem ehemaligen Professor einen dreimonatigen Studienaufenthalt in Duisburg vermittelt bekommen. Zusammen mit Sophies Geschwistern Annabella und Michael ist er Anfang Juni nach Deutschland gereist. Seit gestern wohnt die Familie nun zusammen in einem Katholischen Heim in Brandenburg.

Sophies Vater hat bislang drei Arbeitsangebote als Energietechniker bekommen. „Ich hoffe, eines davon klappt, damit ich zukünftig hier leben und arbeiten kann“, sagt er. Sollte das nicht der Fall sein, muss die Familie wieder zurück nach Äthiopien. Sophie hingegen ist wegen der Medikamente, die sie ein Leben lang nehmen muss, darauf angewiesen, hier zu bleiben. Sie käme dann in einer Pflegefamilie unter. „Natürlich würde es uns das Herz brechen“, sagt Sophies Vater, „aber erst mal sind wir froh, dass unsere Tochter überhaupt leben kann.“ Tanja Buntrock

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