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Berlin: Oswalds Woche: Becker will nicht Becker sein

Machen Sie vor dem Sex das Licht aus? "Das kommt darauf an, wie der Mann aussieht", sagte kürzlich eine Bekannte.

Machen Sie vor dem Sex das Licht aus? "Das kommt darauf an, wie der Mann aussieht", sagte kürzlich eine Bekannte. Die Frau hat völlig recht. Die Haushaltsexpertin der Grünen, Antje Hermnau, sieht das ganz genau so. Sie sagte am Wochenende in Berlin, es gäbe "eine ganze Reihe von Männern, wo man besser das Licht ausmacht". Wir wissen nicht, bei welchen Männern Antje Hermnau das Licht ausmacht und bei welchen nicht, wir kennen nur den Anlass für ihr Statement. Aus dem Hause Trittin stammt ein Plakat, mit dem für die Öko-Steuer geworben wird. Dass diese Kampagne so spät kommt, lässt darauf schließen, dass sich die Kreativen der Werbeagentur sehr lange den Kopf darüber zerbrochen haben, wie man für so etwas werben könnte. Da das eher schwierig ist, besannen sie sich auf ein Thema, das immer zieht, auch wenn einem schier gar nichts mehr einfällt: "Mehr Sex" steht auf einem Zettel, den eine Frau dem Publium hinhält. Dazu erscheint der Spruch "Wer öfter mal das Licht aus macht, wird belohnt ... ". Das leuchtet ein. Wenn der Strom teurer wird, hat man mehr Sex, statt unter der Glühbirne ein gutes Buch zu lesen. Das spart jedes Mal ungefähr acht Pfennig. Wenn Trittin uns auch noch vorgerechnet hätte, wie oft man Sex haben muss, damit man mit dieser Ersparnis der Lebensgefährtin auf dem Schwarzmarkt den geklauten Porsche von Dieter Hoeneß kaufen kann, wäre der ökologische Umbau in eine sinnvolle Kreislaufwirtschaft perfekt. Männer würden dann noch weniger gute Bücher lesen und hätten noch seltener recht und müssten den Mund halten.

Derzeit reden sie noch ziemlich oft ungefragt. Das kennen Sie bestimmt. Ben Becker sagte am Wochenende, er möchte nicht in die Rolle seines berühmten Namensvetters Boris Becker schlüpfen. Er könne sich nicht vorstellen, einmal an einer Verfilmung des Scheidungskrieges der Beckers mitzuwirken. "Sich damit jetzt schon auseinander zu setzen, grenzt an Leichenfledderei. Ich wurde vor Jahren gefragt, ob ich Boris Becker spielen würde. Das habe ich abgelehnt. An einem Scheidungsdrama bin ich auch nicht sonderlich interessiert", sagte Ben Becker bei der Vorpremiere seines neuen Films "Frau2 sucht HappyEnd". Irgendwie sehen sich die beiden Beckers ähnlich, finden Sie nicht? Sie müssen nur die Bartstoppellänge angleichen und Ben müsste sich für die Rolle noch ein paar Mal mehr ungefragt ins Spiel bringen.

Ein kleiner Nachtrag zur Liste der "100 peinlichsten Berliner" des Magazins "tip", in der viele gute Berliner versammelt sind, nur nicht in der richtigen Reihenfolge. Platz eins nimmt das Party-Girl Ariane Sommer ein. Der "tip" begründet ihren Rang als peinlichste Figur unter anderem damit, dass sie sich dauernd von der Boulevardpresse ablichten lasse. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass der "tip" am 6. Juli eben diese Ariane Sommer nicht nur ablichtete, sondern sie in einer Titelgeschichte als erste von mehreren Prominenten befragte, welche Eisdielen der Stadt die besten seien. Sie erinnern sich bestimmt an das auffallende Titelbild des Magazins, auf dem einer Frau Speiseeis aus dem Mund läuft - dafür geben wir dem "tip" Platz eins auf der Liste der "100 peinlichsten Titelseiten".

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