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Berlin: Oswalds Woche: Fremdgehen? Nicht in Berlin! (Glosse)

Schmusende Pärchen auf der Straße und in den Parks werden in der Regel in Ruhe gelassen. Dabei sollte eigentlich die ganze Welt wissen, dass Sie glücklich sind.

Schmusende Pärchen auf der Straße und in den Parks werden in der Regel in Ruhe gelassen. Dabei sollte eigentlich die ganze Welt wissen, dass Sie glücklich sind. Nein, die anderen laufen einfach vorbei, allenfalls kurz hellt sich vielleicht ihr Gesicht auf, wenn sie das verliebte Paar sehen. Etwas mehr Aufmerksamkeit kann vielleicht ein Paar erregen, wenn es auf der Parkbank eine Flasche Taittinger öffnet und Kaviar löffelt. Dann sind die Blicke schon deutlicher, gar manche Frau und mancher Mann wäre gerne eingeladen.

Gefährlich wird es, wenn vorbeiziehende Touristen ihren Fotoapparat zücken. Nicht dass das Paar Angst haben muss, dass das Foto am nächsten Tag in der Zeitung erscheint, nein, in einem solchen Fall würde es vorher gefragt. Brenzlig wird es, wenn die angebliche Touristin eine Detektivin ist, die im Auftrag der Ehefrau dem Mann nachspioniert. In Italien ist das gang und gäbe, aber auch in Berlin bieten Detekteien entsprechende Dienste an. Dass die Italiener fremd gehen, okay, aber Berliner? Das kann man sich eigentlich gar nicht vorstellen. Oder kennen Sie etwa jemanden, der schon einmal fremdgegangen ist? Andererseits: Wenn es hier Detektive gibt, die fremdgehenden Männern nachspionieren, dann wird das wohl seinen Grund haben. Die "BZ" hat eine solche Detektivin aufgespürt, Martina Tragert. Sie sieht aus wie eine harmlose Touristin aus Coburg, soll aber enorm gefährlich sein.

Dass sie nur Männern nachsetzt, hat seinen Grund. Frauen gehen nie fremd. Wirklich. Glauben Sie mir das. Außerdem: Wenn Frauen etwas tun, was der Mann boshaft als Ehebruch interpretieren würde, wenn er es denn erführe, dann hätte er sich das selbst zuzuschreiben. Weil er der Frau zu wenig Aufmerksamkeit schenkt. Ihr zu wenig zuhört. Ihr keine Blumen mitbringt. Keinen Champagner mit ihr trinkt. Solche Männer merken allerdings gar nicht, wenn die Frau fremdgeht. Dazu sind sie nicht intelligent genug. Vielleicht könnte das ein Kriterium sein, wenn Sie sich das nächste Mal einen Mann aussuchen.

Der Schauspieler Martin Semmelrogge ("Das Boot", Schindlers Liste", "Die Straßen von Berlin", "Tatort"), ist nicht der Typ, der fremdgeht. Er will der beste Schauspieler Deutschlands werden und seine Frau Sonja ist ihm da eine wichtige Stütze. Sie hat ihm bereits sehr geholfen, seine Alkoholprobleme loszuwerden. Ohne sie hätte er das kaum geschafft, wie er selbst sagt. Geholfen hat ihm auch die Berliner Justiz. Trotz Wiederholungsfalles wurde er wegen unerlaubten Fahrens ohne Führerschein nur zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, und zudem hat jetzt die Staatsanwaltschaft angekündigt, auf die angekündigte Revision des Urteils zu verzichten. Den Führerschein hatte er zuvor wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss verloren.

Das Thema Alkohol holt jetzt offenbar auch Udo Lindenberg ein. Der Sänger, der in Berlin und Hamburg lebt, soll eine monatliche Wodka-Rechnung von 20 000 Mark im Hamburger Hotel "Atlantic" zusammengetrunken haben. In dem Hotel soll es eine interne Anweisung geben, dass ihm keine hochprozentigen Getränke mehr ausgeschenkt werden dürfen. Für die Wodka-Rechnung hat er eine Erklärung. Die Hotelbar ist sein Büro, in dem er seine Geschäftspartner empfängt. Und die bechern kräftig mit.

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