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Palast der Republik: Ansturm auf den Innenstadt-Berg

In nur vier Tagen haben 10.000 Menschen den künstlichen Berg im Palast der Republik besucht. Manche reisten sogar mit Bergschuhen an, um den Berg richtig besteigen zu können.

Berlin (08.08.2005, 14:50 Uhr) - Der Berliner Palast der Republik ist neben der Goya-Ausstellung zum derzeit größten Besuchermagneten in der Hauptstadt geworden: Binnen vier Tagen sahen sich mehr als 10.000 Besucher die neue Kunstinstallation "Der Berg" in der Palast-Ruine an, sagte Sprecherin Sylke Bluhm am Montag. Viele Besucher seien sogar mit Wanderschuhen gekommen, um den künstlichen Berg aus Stahlgerüsten und Kunststofffolien fachgerecht zu erklimmen. Auch das provisorische "Hotel Bergkristall" am Fuße des Palasts war ausgebucht. Dort können Neugierige für 20 Euro auf dem Schlossplatz übernachten. Eine Nacht im Zelt kostet 9 Euro.

Eine Künstlerinitiative erweckt den Palast der Republik noch bis zum 26. August zum Leben - wahrscheinlich zum letzten Mal. Denn der Abriss der Palast-Ruine ist für den Herbst geplant. Bis dahin können Besucher den künstlichen Berg, der ein Stück über das Dach des Palasts hinausragt, auf drei Wegen erkunden. Einer führt auf Baugerüsten über den ehemaligen Großen Saal hinweg, in dem einst DDR-Schlagerstars auftraten. Der Eintritt für die Installation "Der Berg" kostet 5 Euro.

Hinter ihren heiteren Aktionen verstecken Künstlerinitiativen eine deutliche Kritik am geplanten Palast-Abriss. "Im Grunde ist das ein monumentaler Anti-Vorschlag", sagte Initiatorin Amelie Deuflhard. Sie wünscht sich den Erhalt des Palasts als freie Spielstätte, solange kein konkretes Nutzungs- und Finanzierungskonzept für den geplanten Neubau mit Schlossfassade vorliegt. (tso)

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