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Foto: dpa/Britta Pedersen

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Berlin: Pankow und Neukölln mit Frauenproblem

Nur Männer in Behörden-Spitzenjobs.

Von Sabine Beikler

Die Berliner Frauensenatorin Dilek Kolat (SPD) unterstützt das von der großen Koalition geplante Entgeltgleichheitsgesetz. „Wir müssen private Unternehmen zur Lohntransparenz verpflichten, damit Lohnungerechtigkeiten abgebaut werden“, sagte Kolat am Dienstag. Der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern beträgt in Berlin 19 Prozent, nach Berechnung des Statistischen Bundesamts bundesweit 22 Prozent.

In den Berliner Verwaltungen hat sich der Frauenanteil seit 2000 kontinuierlich erhöht. Im höheren Dienst sind 58,4 Prozent Frauen beschäftigt. 2004 lag der Frauenanteil noch bei rund 48 Prozent. Auch im Leitungsbereich hat der Frauenanteil zugenommen. Auf Abteilungsleiterebene arbeiten 26,2 Prozent Frauen, auf Referatsleiterpositionen knapp 39 Prozent Frauen. „Das ist eine deutliche Verbesserung. Aber wir haben noch Luft nach oben“, sagte Kolat bei der Vorstellung des Berichts zum Landesgleichstellungsgesetz (LGG), das in Berlin seit 20 Jahren existiert.

Die Umsetzung des LGG obliegt allerdings in den Bezirksverwaltungen den dortigen Dienstherren, also den Bürgermeistern und Personalverantwortlichen. Dort gibt es erhebliche Unterschiede in den Bezirken. Liegt der Anteil von Frauen in Spitzenpositionen in Friedrichshain-Kreuzberg, Charlottenburg-Wilmersdorf und Marzahn-Hellersdorf bei 50 Prozent, gibt es in Neukölln und Pankow gar keine Frauen in diesen Positionen. Mitte hat einen Frauenanteil in Leitungsfunktionen von 43 Prozent, im schwarz-grünen Bezirk Steglitz-Zehlendorf liegt er nur bei 16,7 Prozent. Spitzenreiter ist Spandau: Hohe Positionen in der Verwaltungsebene sind mit 75 Prozent Frauen besetzt. Die Unterschiede in den Bezirken könnten daran liegen, dass lange keine Leitungspositionen frei geworden sind, um diese neu zu besetzen Sabine Beikler

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