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Berlin: Panne beim Zugriff auf Terroristen Verdächtige wussten offenbar,

dass ihre Handys abgehört wurden

Bei der Enttarnung von vier mutmaßlichen Mitgliedern der linksextremen „Militanten Gruppe“ („mg“) hat es offenbar bei der Polizei eine Panne gegeben. Bereits seit einem Jahr seien die Fahnder des Bundeskriminalamtes den vier Männern aus Berlin auf der Spur, schreibt das Nachrichtenmagazin „Focus“. Festgenommen werden konnten sie – wie berichtet – bislang noch nicht. Denn: Zumindest einer der Männer konnte aufgrund einer Panne seines TelefonAnbieters an der Handy-Abrechnung ablesen, dass seine Gespräche abgehört werden. Dadurch war er gewarnt.

Genauso eine Panne ist ebenfalls vor ziemlich genau einem Jahr öffentlich geworden. Wegen eines Software-Fehlers des Mobilfunkanbieters O2 sind rund 50 Personen bundesweit darüber informiert worden, dass ihre Gespräche abgehört werden. Auf der Rechnung war zu erkennen, dass „abgehende Mailbox-Verbindungen“ zu einer immergleichen Festnetznummer ausgedruckt wurden, hinter der sich der Abhör-Anschluss verbarg. Möglicherweise war der enttarnte Terrorist auch ein Nutzer einer solchen 0179-Mobilnummer von O2.

Die „mg“ wird für rund 20 Anschläge – unter anderem auf Justizgebäude, Sozialämter oder Autohäuser – verantwortlich gemacht. Die vier enttarnten Anführer gelten als „Feierabend-Terroristen“, die unauffällig als Öko-Bäcker, Taxifahrer oder Berater von Menschenrechtsgruppen arbeiten. Zuletzt bekannte sich die „mg“ in einem Schreiben Anfang November zu Anschlägen auf zwei Alba-Müllautos. Auf dem Reinickendorfer Betriebsgelände in der Montanstraße hatten die Täter Benzin über die Wagen geschüttet und angezündet. Doch auch gegen Personen richtete sich der Terror der „mg“, die 2001 erstmals in Erscheinung trat, schon: Drohbriefe mit beigelegten Patronen erhielten FDP-Politiker Otto Graf Lambsdorff (damals Beauftragter für die Zwangsarbeiter-Entschädigung) sowie Reinickendorfs Sozialstadtrat Frank Balzer (CDU). tabu

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