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Berlin: Panzerknacker

Ein ziemlich alter Tresor, herrenlos und fest verriegelt. Entdeckt beim Umbau eines Berliner Hotels, keiner weiß, was im Panzerschrank liegt.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Ein ziemlich alter Tresor, herrenlos und fest verriegelt. Entdeckt beim Umbau eines Berliner Hotels, keiner weiß, was im Panzerschrank liegt. Aktien der Reichsbahn, die Juwelen einer Industriemagnaten-Witwe, verschwundene Polizeiakten oder die (echten) Hitler-Tagebücher? Das ist der Stoff für überlange Kinofilme: Der Tresor I, II und III.

Vielleicht stoßen die Panzerknackerexperten auch nur auf abgestandene Berliner Luft, aber es wird teuer, das Geheimnis zu lüften, der Schlüssel ist weg und der Code vergessen. Trotzdem raten wir dem Hoteldirektor, oder wer auch immer sich für das Ding aus Kruppstahl verantwortlich fühlt, zur Vorsicht. Es wäre nicht schlecht, einen zu allem entschlossenen Wachhund davorzusetzen. Einen Hund, der schärfer ist als der Finanzsenator, der in 600 Meter Entfernung sein Tagwerk verrichtet. Wenn Thilo Sarrazin auch nur den geringsten Verdacht schöpft, dass Dinge von Wert im Tresor sein könnten, sind strenge Sicherheitsvorkehrungen geboten. Auch weil der Senator ein begabter Hobby-Historiker ist. Wer sich im Berlin des Jahres 1947 so gut auskennt wie er, der weiß auch einen Tresor von 19XY zu schätzen.

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