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Die brandenburgischen Spitzenkandidaten und Spitzenkandidatinnen der Parteien zur Bundestagswahl: Michael Stübgen (CDU), Martin Neumann (FDP), Diana Golze (Die Linke), Annalena Baerbock (Grüne) und Frank-Walter Steinmeier (SPD, l - r).

© dpa

Parteien in Brandenburg: CDU hat in drei von zehn Wahlkreisen einen Vorsprung

Noch führt die SPD in Brandenburg - doch die CDU wird stärker. In drei von zehn Wahlkreisen haben die Christdemokraten die Führung übernommen. Droht Dietmar Woidkes SPD eine Schlappe zur Bundestagswahl?

Die Union hat erstmals seit über zwei Jahrzehnten die Chance, im bisher „roten“ Brandenburg eine Bundestagswahl zu gewinnen. „Die Partei spürt, dass sie es es diesmal reißen kann, im Land insgesamt, aber auch in vielen Wahlkreisen“, sagte CDU-Parteichef Michael Schierack am Montag dem Tagesspiegel. „Wir erhoffen uns vom Abschneiden am 22. September natürlich auch Rückenwind für die Landtagswahl im nächsten Jahr.“

Vorsprung der CDU in Brandenburg

Tatsächlich lag die CDU Ende August nach einer Umfrage in der Sonntagsfrage zur Kanzler-Wahl im Land mit 33 Prozent vor der SPD (30) und den Linken (20), die die letzte Bundestagswahl 2009 - es war die Hartz-IV-Wahl - noch gewonnen hatten. Einen Bundestagswahlsieg im Land, das hat die Union bisher ein einziges Mal überhaupt geschafft. Das war 1990, bei der ersten Wahl, als „Einheitskanzler“ Helmut Kohl auch hier die meisten Stimmen zog. Danach war Brandenburg lange fest in der Hand der SPD, die noch 2005 alle zehn Wahlkreise gewann. Dieses Ziel haben die Genossen zwar auch jetzt, nachdem 2009 vier Wahlkreise an die Linken und einer an die CDU gefallen waren. Doch gut drei Wochen vor der Bundestagswahl ist die SPD, jetzt von Parteichef Dietmar Woidke geführt, davon weit entfernt.

Nach der aktuellen Prognose der Wahlforscher von election.de liegen CDU-Kandidaten in drei von zehn Wahlkreisen in Brandenburg vorn - eine Premiere. Einen Vorsprung hat in der Lausitz CDU-Landesspitzenkandidat Michael Stübgen (Wahlkreis 61 Elbe-Elster/Oberspreewald-Lausitz II), der 2009 das einzige CDU-Direktmandat geholt hatte. Vorn liegen auch der Bundestagsabgeordnete Jens Köppen (WK 57 Uckermark/Barnim) und Uwe Feiler (WK 58 Oberhavel-Havelland) im nördlichen Berliner Umland.

Im Wahlkreis 59 (Märkisch-Oderland/Barnim II) führt die Linke-Bundestagsabgeordnete Dagmar Enkelmann vor dem CDU-Bundestagsabgeordneten und Landwirt Hans-Georg von der Marwitz. Der lag allerdings zwischenzeitlich dort auch schon vorn.

In sechs Wahlkreisen führt die SPD

In den anderen sechs Wahlkreisen Brandenburgs hat laut election.de die SPD derzeit die Nase vorn, darunter auch in Brandenburg an der Havel und Umgebung (WK 60), wo SPD-Bundestagsfraktionschef Frank-Walter Steinmeier - Spitzenkandidat der Landes–SPD für die Bundestagswahl - als Favorit im Rennen ist. Viele Wahlkreise sind umkämpft, nur der Nordosten Brandenburgs ist rot gefärbt. Für den Wahlkreis 57 (Prignitz/Ostprignitz-Ruppin), wo die Bundestagsabgeordnete und frühere Brandenburger Finanzministerin Dagmar Ziegler antritt, gehen die Wahlforscher am weitesten: Dort sei, so ihre Vorhersage, ein SPD-Sieg „wahrscheinlich.“

In dieser Woche schicken die Parteien Promis in die Mark: Angela Merkel tritt in Finsterwalde und Oranienburg auf. Steinmeier macht eine Veranstaltung mit Ex-Kanzler Helmut Schmidt. Außenminister Guido Westerwelle ist in Potsdam angekündigt.

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