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Französisch. Pascale Hugues spricht ganz gut Deutsch, schreibt aber doch lieber in ihrer Muttersprache.

© Thilo Rückeis

PASCALE HUGUES: Drosselpastete geht gar nicht

„Der Berliner liebt es, gelobt zu werden – und das mache ich oft“, sagt die französische Journalistin Pascale Hugues. Weise sie jedoch mal auf weniger schöne Dinge hin, würden Leser gleich wütend.

„Der Berliner liebt es, gelobt zu werden – und das mache ich oft“, sagt die französische Journalistin Pascale Hugues. Weise sie jedoch mal auf weniger schöne Dinge hin, würden Leser gleich wütend. Worüber es den größten Unmut gegeben habe, fragt einer der rund 200 Gäste im vollen Saal die Autorin der Tagesspiegel-Kolumne „Mon Berlin“ und Korrespondentin des Magazins „Le Point“. Hugues erinnert sich an viel Ärger, nachdem sie die auf Straßenfesten allgegenwärtigen „Chinapfannen“ mit „matschigem Gemüse“ kritisiert hatte. Die heftigsten Reaktionen samt einer Abokündigung habe es aber von Tierfreunden wegen eines Textes über das Verspeisen einer Drosselpastete gegeben. Zur Frage, warum ihre Kolumne übersetzt werde, obwohl sie passabel Deutsch spreche, sagt Hugues: „Schreiben und Sprechen sind verschieden“, höchstens ein Viertel einer Kolumne könne sie in korrekturbedürftigem Deutsch verfassen. Zudem stärke Französisch ihre Verbundenheit mit der Heimat. Doch Heimatgefühle hegt Hugues längst auch für Berlin. Aus einem ihrer Bücher trägt sie Gedanken über das „freche und selbstbewusste“ Wörtchen „Wa“ vor, das sie unübersetzbar findet: Anders als ähnliche Ausdrücke in anderen Sprachen sei „Wa“ nicht wirklich eine Frage. Derzeit recherchiert Hugues für ein Buch über ihre Schöneberger Wohnstraße. Es erscheine aber erst 2013 – und nun wirkt das Publikum erstmals leicht enttäuscht.CD

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