zum Hauptinhalt

Berlin: Passagier randalierte: Lufthansa in Tegel zwischengelandet Pilot übergab Mann der Polizei Anzeige erstattet / Fälle nehmen zu

Zwischenfall auf dem Flughafen Tegel: Ein Airbus der Lufthansa landete am gestrigen Sonnabend Nachmittag zwischen, weil ein randalierender Passagier von Bord gehen musste. Gegen den Mann wurde eine Anzeige wegen gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr erstattet, wie der Lagedienst der Polizei in der Nacht zu Sonntag mitteilte.

Zwischenfall auf dem Flughafen Tegel: Ein Airbus der Lufthansa landete am gestrigen Sonnabend Nachmittag zwischen, weil ein randalierender Passagier von Bord gehen musste. Gegen den Mann wurde eine Anzeige wegen gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr erstattet, wie der Lagedienst der Polizei in der Nacht zu Sonntag mitteilte.

Die Maschine des Typs Airbus A320 mit 145 Passagieren an Bord war in Moskau gestartet – als Destination hatte der Pilot Frankfurt am Main in den Bordcomputer eingegeben. Doch die Flugroute musste er schließlich ändern. Der 42-jährige, russische Staatsbürger benahm sich dermaßen ungebührlich, dass der Pilot sich dazu entschied, den Mann so schnell wie möglich aus der Maschine zu bekommen. So verließ er die Reiseflughöhe schon lange vor dem ursprünglichen Ziel und landete gegen 17 Uhr auf dem Flughafen Tegel zwischen. Wodurch genau der alkoholisierte Passagier auffiel, konnte Amelie Lorenz, Pressesprecherin der Lufthansa in Wiesbaden, gestern Nacht nicht sagen. Aber die Besatzung im Cockpit werde Gründe gehabt haben dafür, „dass der Herr gebeten wurde, frühzeitig auszusteigen“. Bewaffnet sei der Passagier nicht gewesen.

In Tegel standen bereits Mitarbeiter des Bundesgrenzschutzes und der Polizei bereit, um den Flugreisenden in Empfang zu nehmen. Die übrigen Passagiere an Bord dürften zum einen sehr beunruhigt über die unfreiwillige Zwischenlandung gewesen sein, zum anderen gerieten viele wegen der Zeitverzögerung in Schwierigkeiten. Der Touchdown des Airbus-Fluges der Lufthansa mit der Nummer 3289 wurde auf der Frankfurter Landebahn außerplanmäßig erst gegen 18.30 Uhr registriert.

„So etwas ist bei uns in Berlin schon länger nicht mehr vorgekommen“, sagte die Pressesprecherin der Berliner Flughäfen, Rosemarie Meichsner. International gesehen mehren sich jedoch die Fälle deutlich, bei denen Fluggäste durch ausfallendes Verhalten anderen Mitreisenden oder den Flugbegleiterinnen gegenüber zum Sicherheitsrisiko werden. Oftmals ignorieren sie Bitten des Flugpersonals, sich anzuschnallen, nicht zu rauchen oder bestimmte elektronische Geräte an Bord nicht mehr zu benutzen. Vielfach ist auch übermäßiger Konsum von Alkohol eine der Ursachen für unflätiges oder sicherheitsrelevantes Verhalten von Passsagieren.

Nach Auskunft von Fluginsidern gab es zuletzt allein bei der British Airways rund 300 Fälle pro Jahr, bei allen britischen Fluggesellschaften zusammen 186 Vorfälle im Monat. Häufig seien es Passagiere der First und der Business Class, also überwiegend Geschäftsreisende, die auf diese Weise Stress und Flugangst kompensieren – auf Kosten der Sicherheit an Bord. Annette Kögel

NAME

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false