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Berlin: Passagiere bangen um Rückerstattung

Billiglinie Berlin-Jet hatte bereits 45 000 Plätze verkauft

Tausende von gebuchten Passagieren bangten gestern um die Rückerstattung ihrer bereits bezahlten BilligTickets. Die BerlinJet-Geschäftsführer Oliver Heinz und Torsten Mache waren nicht erreichbar, versuchten aber aus dem „Untergrund“, einen neuen Flugpartner zu finden. Wie berichtet, hatte das Unternehmen am Donnerstag nach nur zehn Tagen den Flugbetrieb von Berlin-Schönefeld nach Beauvais, Mailand, München und Nizza aufgrund finanzieller Probleme einstellen müssen. Zuvor waren nach Firmenangaben bereits über 45 000 Plätze verkauft worden.

Auch die Neu-Isenburger Zentrale der BJ Flugreisen GmbH war gestern nicht erreichbar. Mittags erschien auf der Website der Hinweis, dass man „mit Hochdruck an einer Lösung“ arbeite. Bereits bezahlte Flüge würden gegen Einsendung der Unterlagen (Postfach 1111, 63231 Neu-Isenburg, Fax: 06102/3588610, E-Mail: refund@berlinjet.com ) erstattet. Dagegen konnten zunächst neue Flüge gegen Kreditkartenzahlung gebucht werden, erst gestern Nachmittag wurde der Buchungslink abgeschaltet.

Laut BerlinJet-Gesellschafter Klaus Marzina betrug der Umsatz aus dem Ticketverkauf bereits rund eine Million Euro. Dem hätten Kosten von rund 500 000 Euro gegenübergestanden, doch habe es mangels von Krediten an kurzfristigen Barmitteln gefehlt. Beim Registergericht Wetzlar lag gestern kein Insolvenzantrag vor. Die zuständige Staatsanwaltschaft in Darmstadt prüfte die Zuständigkeiten. Sprecher Ger Neuber riet Betroffenen, eine Rückbuchung der Kartenzahlungen zu beantragen. Zahlreiche Kunden haben ihre Tickets aber bar bezahlt. Die Verbraucherzentrale riet zu „gesundem Misstrauen“ bei „supergünstigen Reisen“ und forderte eine Ausweitung des Insolvenzschutzes auf reine Flugbuchungen. du-

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