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Patienten Ante Portas: Ab Montag streiken die Ärzte

Vom 23. bis 27. Juni sind die Kassenärzte zu Praxisschließungen aufgerufen, vermutlich werden rund 1500 Ärzte ihre Praxis dichtmachen und die Patienten draußen stehen lassen.

Patienten könnten nächste Woche wieder vor verschlossen Türen stehen: Das Bündnis Berliner Kassenärzte ruft zu einer Protestwoche mit Praxisschließungen vom 23. bis 27. Juni auf. Wolfgang Mitlehner, Vorsitzender der Ärzte-Interessenvertretung "Medi Berlin", schätzt, dass 1500 Mediziner ihre Praxis dichtmachen werden. Das beträfe jede dritte Praxis in Berlin. Das aufrufende Bündnis - ein Zusammenschluss von den Hausarztinternisten, der Initiative Medi Berlin und haus- und fachärztlichen Berufsverbänden - protestiert mit den Schließungen gegen die Budgetierung der rund 6500 niedergelassenen Ärzte in der Stadt. Hintergrund ist, dass die Bundesausschüsse Ende Juni die Arzthonorare neu berechnen wollen.

Die Mediziner bemängeln, dass ihre Leistungen von den gesetzlichen Krankenkassen zu gering vergütet werden - rund ein Drittel der Kosten müssten sie selbst bezahlen, sagt Lungenfacharzt und Medi-Berlin-Sprecher Wolfgang Mitlehner. "Wir bekommen nur 65 Prozent unserer Leistungen bezahlt. Das geht so nicht weiter." Auch 1000 ärztliche Psychotherapeuten sind aufgerufen worden, sich zu beteiligen. In der Aktionswoche finden für Ärzte, die ihre Praxen schließen, mehrere Fortbildungsveranstaltungen der Kassenärztlichen Vereinigung statt. Für diese hätten sich bereits 1300 Ärzte angemeldet, sagte eine KV-Sprecherin. Für Patienten ist im Notfall der ärztliche Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung unter Telefon 310031 erreichbar. liv

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