zum Hauptinhalt

Berlin: PDS-Wahlkampf: Nach der Gysi-Show will die PDS mehr auf Inhalte setzen

Eigentlich läuft der PDS-Wahlkampf bisher "fantastisch", sagt Wahlkampfleiter André Brie - gäbe es nicht außer dem Spitzenkandidaten Gregor Gysi noch die Partei. Ein "Problem", wie Brie zugibt: Der Landesverband Berlin sei nämlich bisher noch nicht "aktiv ins Bild gebracht" worden, sagte der Wahlkampfleiter am Donnerstag während eines Pressefrühstücks.

Eigentlich läuft der PDS-Wahlkampf bisher "fantastisch", sagt Wahlkampfleiter André Brie - gäbe es nicht außer dem Spitzenkandidaten Gregor Gysi noch die Partei. Ein "Problem", wie Brie zugibt: Der Landesverband Berlin sei nämlich bisher noch nicht "aktiv ins Bild gebracht" worden, sagte der Wahlkampfleiter am Donnerstag während eines Pressefrühstücks. Das sei schon kurios: Die Medien verlangten nur von Gysi Stellungnahmen, Anfragen bei Fraktion oder Landesverband seien "eher selten", sagt Roswitha Steinbrenner, Sprecherin des Gysi-Wahlkampfteams. So weit möchte man dann aber doch nicht gehen, dieses "Problem" als ein medien-immanentes zu begreifen. Mit der "inhaltlichen Positionierung" in der zweiten Phase des Wahlkampfs will man das "Problem" denn auch besser in den Griff kriegen: Im September will Gysi gemeinsam mit dem PDS-Fraktionschef und Haushaltsexperten Harald Wolf ein Konsolidierungsprogramm vorstellen. Außerdem tritt Gysi im Wahlkampf ja auch vor 200 PDS-Infoständen und Genossen auf.

Gysi selbst sieht zwischen seiner Person und der PDS schon "Differenzen, aber auch Solidarität" und weist auf den durch die Teilung der Stadt auch "anders gestrickten" Berliner Landesverband hin. Reibung verursache nicht nur Wärme, sondern auch Entwicklung. Die Berliner PDS habe sich zum Beispiel schon viel früher dem Thema "Privatisierung geöffnet, bevor ich das anschnitt". Vorwürfe politischer Gegner, er sei ein "Investorenschreck" weist Gysi als "Blödsinn" zurück. Dass Berlin in Sachen Wirtschaftswachstum bundesweit den letzten Platz einnehme, sei der früheren Großen Koalition zu verdanken.

Die PDS kämpft laut Gysi mit SPD und CDU vor den Wahlen "auf gleicher Augenhöhe". Sicher sei eine Zweier-Koalition, also SPD und PDS, die "angenehmere Variante", wenngleich die SPD wohl lieber eine rot-grüne Koalition präferiere, so Gysi. Sein Ziel heißt dennoch klar: Die PDS will an einer Regierungskoalition beteiligt sein - und das als stärkster Partner. Gysi will Regierender Bürgermeister werden. Und wenn nicht Regierender Bürgermeister, dann Senator. Wenn nicht Senator, dann will er sein Abgeordnetenhausmandat aber nicht wahrnehmen. Gysi: "Ich werde nicht mehr Parteifunktionär. Das habe ich zehn Jahre lang gemacht."

sib

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false