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Berlin: "Pearl Harbor": Mit Hawaiihemd ins Stahlgewitter

Zu Filmpremieren und den begleitenden Interviews wird die Presse gerne mit kleinen Präsenten bedacht. Aber es läuft auch umgekehrt, und so hatte denn eine finnische Kollegin diverse Flaschen heimischen Wodka mitgebracht - vielleicht eine klug eingefädelte Marketing-Idee der finnischen Spirituosenindustrie, wer weiß.

Zu Filmpremieren und den begleitenden Interviews wird die Presse gerne mit kleinen Präsenten bedacht. Aber es läuft auch umgekehrt, und so hatte denn eine finnische Kollegin diverse Flaschen heimischen Wodka mitgebracht - vielleicht eine klug eingefädelte Marketing-Idee der finnischen Spirituosenindustrie, wer weiß. Josh Hartnett, einer der heroischen US-Piloten, die in "Pearl Harbor" denn doch einige Japse in Grund und Boden schießen, hat sich artig bedankt und die Bottle eingesackt.

Als er (und mit ihm Kollegin Kate Beckinsale, Regisseur Michael Bay und Regisseur Jerry Bruckheimer) am Nachmittag im Hotel Four Seasons den Reigen der Interviews absolvierten, standen ihre abendlichen Gäste gerade vor schier unlösbaren Problemen. Baströckchen oder Pelzmantel? Hawaii-Hemd oder Friesen-Nerz? Beim Angriff auf Pearl Harbor war das Wetter, wie man so hört, traumhaft, der Himmel mit Wolken zwar, aber in bescheidener Zahl, ideal für Freizeitvergnügen aller Art - und leider auch ein Bombardement. Gestern aber dürften einige tausend Partygäste vor dem Kleiderschrank ratlos hin- und hergetigert sein, denn für den erbetenen Hawaii-Look für die Filmpremiere auf dem Flughafen Tempelhof schien es dann doch ein wenig frisch und zu nass. Immerhin, die Feier sollte nicht im Freien stattfinden, sondern im Hangar 2.

Mag sein, dass den Einladenden gar nicht mehr richtig nach feiern zumute war. In den USA hat "Pearl Harbor" am vorigen Startwochenende nicht ganz die hochgelegte Latte erreicht, und die Vorabkritiken, mit denen die Filmcrew gestern empfangen worden waren, blieben doch, nun, sagen wir höflich, zurückhaltend. Aber gerade in Hollywood hat man gelernt, auch zu vorerst ernüchternden Ergebnissen das Lächeln nicht zu verlieren. Und eine war für Kate Beckinsale und Josh Harnett, die Hauptdarsteller des Schlachtgemäldes, sowieso klar: Auch bei mauen Kritikerreaktionen war der gestrige Abend bei all dem Medienrummel auf gesellschaftlicher Ebene doch ein voller Erfolg.

Generalstabsgleich war der Abend geplant worden: Ab 19 Uhr Presseakkreditierung, anderthalb Stunden später Ankunft der Gäste, anschließend ein Blue Hawaii Welcome Cocktail für alle, als Vorbereitung auf den Auftritt der Stars. Um 21.30 Uhr sollte sich der Kino-Bereich öffnen, um 22 Uhr die Vorführung beginnen. Wolfgang Braun, Senior Vice President und Managing Director von Buena Vista Int., würde eine kleine Rede halten, gefolgt von dem Kommando: "Film ab!"

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