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Berlin: Peer und er: Robert Stadlober in Ibsen-Klassiker

Lügen? Was für ein hässliches Wort für die Erzählungen, mit denen sich Peer Gynt seine Existenz schönzureden versucht.

Lügen? Was für ein hässliches Wort für die Erzählungen, mit denen sich Peer Gynt seine Existenz schönzureden versucht. Der Vater ein Säufer, die Mutter eine überfürsorgliche Glucke, das eigene Leben eine Aneinanderreihung von Tiefschlägen: Da kann man es dem nichtsnutzigen Bauernsohn nicht verübeln, dass er eine eigene Sicht auf die Dinge entwickelt. Und beispielsweise die heruntergekommene Behausung, in der er mit seiner Familie lebt, zum funkelnden Palast verklärt. Lügen geht nun wirklich anders.

Schönrederei ist eigentlich nicht Robert Stadlobers Ding, er betrachtet sein Leben ehrlich. Dennoch hat er nicht gezögert, als ihm die Rolle des Peer Gynt in der Verfilmung des Bühnendramas von Henrik Ibsen angeboten wurde. Auch deshalb, weil an der Fernsehproduktion Kollegen wie Ulrich Mühe oder Karoline Herfurth mitwirkten. Gestern stellte Stadlober das Werk von Regisseur Uwe Janson im Sony-Center am Potsdamer Platz vor.

Mit seiner einstigen Wahlheimat Berlin ist der Schauspieler seit dem vergangenen Sommer wieder versöhnt. Vor sechs Jahren verließ der Österreicher fluchtartig die Stadt, weil die ihm „auf den Keks“ ging. Er zog nach Barcelona, später nach Wien. Im August standen dann für die Kinoproduktion „Spielverderber“ Dreharbeiten in Mitte und Kreuzberg an. Als Stadlober für den Film mit Jana Pallaske und Axel Schreiber eine WG-Clique gründen und durch das Nachtleben ziehen musste, sei er sentimental geworden, erzählte der 24-Jährige damals. Da habe er sich wieder vorstellen können, hier zu leben. Und das ist nicht gelogen.hey

„Peer Gynt“: Arte, 13.12., 22.40 Uhr

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