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Pogida-Gegner am 20. Januar in Potsdam.

© imago/Markus Heine

Pegida-Ableger in Potsdam: Pogida: Gegner sichern sich Demo-Platz

Die nächste Pogida-Kundgebung sollte am Mittwoch eigentlich im Potsdamer Lustgarten stattfinden. Doch daraus wird wohl nichts. Anfang Februar wollen die Fremdenfeinde dafür jeden Abend demonstrieren.

Eigentlich wollten sich die Potsdamer Anhänger der fremdenfeindlichen Pogida-Bewegung am Mittwoch im Lustgarten treffen – doch ob das wirklich klappt, ist offen. Denn der Platz, der vom Sanierungsträger der kommunalen Bauholding Pro Potsdam betrieben wird, ist schon vergeben. „Wir haben für den kommenden Mittwoch bereits eine anderweitige Nutzungsvereinbarung unterschrieben“, sagte eine Sprecherin des Unternehmens. Nach Informationen der Potsdamer Neuesten Nachrichten hat sich das parteiübergreifende Anti-Rechts-Bündnis „Potsdam bekennt Farbe“ den Platz sichern können.

Vom 1. bis zum 7. Februar wird "durchspaziert"

Die bisherigen Aufmärsche hatten auf dem Bassinplatz stattgefunden. Dort hatte es, schon wegen der vielen angrenzenden engen Straßen, erhebliche Sicherheitsprobleme gegeben. Die Veranstalter wollten es an einem neuen Ort in der Innenstadt versuchen und meldeten die Kundgebung im Lustgarten an. Der Lustgarten ist weniger verwinkelt – und auch der Rückweg zum Hauptbahnhof für viele aus Berlin anreisende Pogida-Teilnehmer dürfte kürzer werden. Den mehr als 200 Pogida-Anhängern hatten sich am vergangenen Mittwoch mehr als 1500 Potsdamer entgegengestellt und erneut einen „Abendspaziergang“ verhindert.

Für zusätzliches Aufsehen hat Pogida-Veranstalter Christian Müller gesorgt, weil er in der Ferienwoche vom 1. bis zum 7. Februar täglich einen „Abendspaziergang“ durchführen will. Die Anmeldungen, auch für Proteste, liegen der Polizei inzwischen vor. Der Landesverfassungsschutz bestätigte auf Anfrage, für Pogida hätten rechtsextremistische Parteien wie die NPD mobilisiert. Ein Teilnehmer war etwa Maik Schneider, NPD-Stadtverordneter in Nauen. Bemerkenswert sei, dass Design und Aufbau des Internetaufrufs für die Pogida-Kundgebung fast identisch mit dem des „Abendspaziergangs Oranienburg“ seien, so die Behörde. Ebenso wurden Berliner Hooligans und Anhänger der rechtextremistischen Kleinpartei „Der III. Weg“ gesichtet. 

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