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Peking sperrt Mauerfall-Website: Niemand will eine Mauer einreißen

Pekings Zensoren sperren eine Internet-Seite über den 9. November 1989. Stephan Wiehler dankt Chinas KP für ihre Mithilfe beim Mauergedenken.

Noch steht sie, die chinesische Mauer. Doch die kommunistischen Machthaber haben es nicht verhindern können, dass sich der Fall der Berliner Mauer langsam auch bis zum Reich der Mitte herumgesprochen hat. Dass in Berlin eine Mauer gefallen ist, hatte das chinesische Volk aus Sicht ihrer Führung bislang ungefähr so viel zu interessieren wie, sagen wir, wenn in Marzahn ein Sack Reis umkippt.

Nun hat sich die Regierung offenbar anders besonnen – und gedenkt des Mauerfall-Jubiläums auf ihre Weise. Am Montagabend Pekinger Zeit ließen die Zensoren den Zugang zur Internet-Seite www.berlintwitterwall.com sperren. Die Betreiber hatten dort Nutzer dazu aufgerufen, ihre Gedanken zum Mauerfall in Berlin mitzuteilen oder Vorschläge zu machen, „welche Mauern im Rest der Welt ihrer Meinung nach noch fallen sollten“. Ungehorsame Chinesen hatten die Seite jedoch zu Hunderten dazu missbraucht, sich über die Internet-Zensur in ihrem Land zu beklagen. Nun kann dort wieder ohne Chinesen ungestört über den Mauerfall nachgedacht werden.

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