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Berlin: Per SMS raus aus der Armut

Jennifer Anena war verärgert. Das Wasser, das aus der öffentlichen Zapfstelle in ihrem Dorf in Uganda kam, war schmutzig.

Jennifer Anena war verärgert. Das Wasser, das aus der öffentlichen Zapfstelle in ihrem Dorf in Uganda kam, war schmutzig. Normalerweise hätte sie den Ärger für sich behalten. Aber Jennifer ist U-Reporterin. Sie gehört einem Netzwerk der Unicef an, das Jugendlichen die Chance gibt, per SMS kostenlos ihre Anliegen vorzutragen. Die Ergebnisse werden auf der Website www.ureport.ug verbreitet.

Am Mittwoch war die 19-Jährige sogar zu Gast im Schloss Bellevue beim Unicef-Neujahrsgespräch, zu dem die deutsche Sektion des Kinderhilfswerks gemeinsam mit ihrer Schirmherrin Daniela Schadt eingeladen hatte. Dabei ging es um die Frage, wie digitale Medien die Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen in Entwicklungsländern verbessern können. Von weltweit rund sechs Milliarden Handys seien fünf Milliarden in Entwicklungs- und Schwellenländern im Einsatz, sagte Schadt. Es gehe nun darum, dass die Kinder einen verantwortungsvollen Umgang mit den Handys lernten. In Uganda sind bereits 170 000 U-Reporter registriert. Außerdem gibt es „Digital Drums“, das sind Online-Terminals in alten Ölfässern. Auf den Rechnern sind Informationen verfügbar, zum Beispiel darüber, wie man sich vor Aids schützen kann. Digitale Beteiligung gibt den Kindern aber auch bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Auch für die Gesundheitsvorsorge seien Handys und Internet-Terminals in entlegenen Dörfern wichtig, betonte Martin Mogwanja von Unicef New York. Auf diese Weise kommen Mütter schnell an Informationen heran, die für Neugeborene lebensrettend sein können. Noch sei es so, dass man in ihrem Land auch mit Schulabschluss kaum einen Job bekomme, erzählte Jennifer Anena. Sie wünscht sich dennoch Unterstützung für Kinder, die aus Materialmangel nicht zur Schule gehen können.

Mithilfe eines Mobiltelefons hat sie selbst die ersten Schritte hinaus aus dem armen Dorf gemacht. Und kurz nach ihrem Bericht an die globale Gesellschaft floss wieder sauberes Wasser. Bi

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