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"Persönliches Budget" für Behinderte: Hillfe beim "Geld statt Sachleistungen"-Prinzip

Seit 2008 gibt es für die Behinderte die Möglichkeit, Geld statt Sachleistungen zu erhalten. Das ist aber kompliziert. Onlineplattform assistenz.de will den Weg zum „persönlichen Budget“ ebnen.

Wie so oft bei guten Ideen, kam auch diesmal der Impuls aus dem wahren Leben. Reto Gericke hörte über einen Freund von einem jungen Mann, der nach einem Unfall im Rollstuhl saß, weshalb ihn das Amt gern in einem Heim untergebracht hätte, was der junge Mann aber nicht wollte. Er informierte sich über Alternativen und fand das „persönliche Budget“, eine Leistungsform, nach der Behinderte seit 2008 Geld statt Dienst- und Sachleistungen erhalten können. Das wollte der junge Mann beantragen und musste feststellen, dass es schwer, langwierig und mühselig ist, an das Geld zu kommen. Und, dass es kaum größere Unterstützungsplattformen für Betroffene gibt.

Das will Reto Gericke nun ändern. Über die Webseite www.assistenz.de bietet der studierte Jurist und frühere „Rocket Internet“-Mitarbeiter von Berlin aus kostenlose Hilfe beim Beantragen des „persönlichen Budgets“ an und begleitet die Antragsteller auch durch das gesamte Verfahren. Gericke sagt, dass er zunächst Raul Krauthausen kontaktiert habe, „den präsentesten Rollstuhlfahrer im Internet“, der gleich dabei war und Gericke motivierte, sofort loszulegen.

Unter Behinderten hat sich schon lange der Eindruck breitgemacht, dass von Staats wegen nur wenig Interesse am „persönlichen Budget“ bestehe und lieber in Heime abgeschoben werde. Das war auch im Zusammenhang mit dem neuen Bundesteilhabegesetz immer wieder geäußert worden.

Nach Gerickes Erfahrung hat der behördliche Unwille auch damit zu tun, dass es rund ums „persönliche Budget“ viele Unklarheiten gebe. Wenn die Amtsmitarbeiter die Anträge auf den Tisch bekämen, wüssten sie meistens nicht, was sie damit machen sollten. Das kann sich ja nun ändern.

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