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Berlin: Personaleinsparungen: S-Bahn zieht Mitarbeiter von Bahnhöfen ab

Die S-Bahn zieht von weiteren Bahnsteigen das Aufsichtspersonal ab. Im September verschwindet auf dem unteren Bahnsteig des Bahnhofes Schöneberg die ständige Aufsicht, die Züge werden dann über das dortige Stellwerk abgefertigt.

Die S-Bahn zieht von weiteren Bahnsteigen das Aufsichtspersonal ab. Im September verschwindet auf dem unteren Bahnsteig des Bahnhofes Schöneberg die ständige Aufsicht, die Züge werden dann über das dortige Stellwerk abgefertigt. Folgen sollen nach Tagesspiegel-Informationen in diesem Jahr noch die Stationen Attilastraße, Blankenfelde, Buckower Chaussee und Mühlenbeck-Mönchmühle. Am Prinzip der personalbesetzten Bahnhöfe halte man aber fest, sagte S-Bahn-Sprecher Andreas Fuhrmann.

In internen Unterlagen der S-Bahn war der Wechsel in Schöneberg bereits für den 3. August angegeben. Nach Fuhrmanns Angaben bezieht sich dies auf den Abschluss der erforderlichen Arbeiten. Unter anderem mussten Kameras zur Überwachung des Bahnsteiges installiert werden. Allerdings sind die bisher nur auf wenigen Bahnhöfen vorhandenen Informations- und Notrufsäulen aufgrund von Einsprüchen des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA) bis jetzt nicht in Betrieb. Zudem enden in Schöneberg bis September die Züge aus Wannsee, weil der Abschnitt Schöneberg-Anhalter Bahnhof wegen Sanierungsarbeiten gesperrt ist.

Die S-Bahn GmbH will die Zahl der Aufsichten für die über 160 Bahnhöfe nicht erhöhen. Deshalb zieht sie bei Wiedereröffnungen von Stationen in der Regel Personal von anderen Bahnhöfen ab, oder Mitarbeiter sind für mehrere Bahnsteige zuständig, so wie es in Schöneberg geplant und in Nikolassee bereits praktiziert wird. Unbesetzt oder mit einer sehr weit entfernten Aufsicht ausgestattet sind derzeit die Bahnhöfe Alt-Reinickendorf, Bernau-Friedenstal, Betriebsbahnhof Rummelsburg, Borgsdorf, Eichborndamm, Eichkamp (nur bei Veranstaltungen besetzt), Friedrichsfelde Ost, Gehrenseestraße, Grünbergallee, Hirschgarten, Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik, Lankwitz, Lehnitz, Neuenhagen, Nikolassee (unten), Osdorfer Straße, Ostkreuz (Bahnsteig A), Poelchaustraße, Raoul-Wallenberg-Straße, Schulzendorf, Springpfuhl, Strausberg Stadt, Strausberg Nord, Wartenberg und Zepernick.

Aufsichten auf jeweils nur einem Bahnsteig gibt es in Buckower Chaussee, Grunewald, Mahlsdorf, Priesterweg, Schichauweg und Wuhletal. Nur schwer zu finden sind die Mitarbeiter auf den Stationen Ahrensfelde, Blankenfelde, Hohenschönhausen und Marzahn, weil sie dort nicht auf dem Bahnsteig präsent sind.

Ähnlich wie es die U-Bahn der BVG bereits praktiziert, will die S-Bahn demnächst die Züge durch die Fahrer abfertigen lassen. Vorgesehen sind für einen Test Bahnhöfe der Linien S 1 und S 25, weil auf diesen Strecken wegen des Nord-Süd-Tunnels nur noch Neubaufahrzeuge eingesetzt werden. Auf den Bahnhöfen soll es dann weiter Personal - als Stationsbetreuer - geben.

Die BVG wollte urspünglich auf ständiges Personal in den Bahnhöfen ganz verzichten. Nach heftiger Kritik ist sie aber inzwischen zumindest in der Innenstadt wieder zum Konzept personalbesetzter Bahnhöfe zurückgekehrt.

bfw, kt

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