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Berlin: Peter Strieder: Der Stratege des Koalitionsbruchs

Wer es hören wollte, konnte es aus den Worten des SPD-Landeschefs schon früh heraushören. Vielleicht noch nicht im Januar.

Wer es hören wollte, konnte es aus den Worten des SPD-Landeschefs schon früh heraushören. Vielleicht noch nicht im Januar. Aber nicht viel später. Peter Strieder erkannte früh die Chance, aus der ungeliebten Koalition auszusteigen. Im Januar, nachdem zunächst die zweifelhafte Kreditvergabe der BerlinHyp an Aubis bekannt geworden war, dementierte Strieder noch Ausstiegsgerüchte. Ein Angebot von PDS und Grünen vom 19. Februar, über einen Regierungswechsel zu sprechen, nimmt Strieder formal nicht an. Sondierungsgespräche aber laufen. Strieder will sich die Unterstützung der linken Opposition sichern. Strieder forciert immer mehr die Gangart. Am 25. Mai teilt er Diepgen mit, dass die SPD den Nachtragshaushalt nicht mittragen will und die Einberufung des Koalitionsausschusses fordert. Mit den Grünen wird weiter verhandelt. SPD und Grüne stellen Gemeinsamkeiten fest. Noch sei es aber nicht so weit, die Koalition zu verlassen. Peter Strieder meint, es fehle noch ein weiterer ordentlicher Knall. Umfragen bestärken ihn: Am 1. Juni will jeder zweite Berliner Neuwahlen. Am Mittwoch, den 6. Juni 2001 um 23 Uhr 55 ist Peter Strieder am Ziel: Er tritt nach einer vierstündigen Krisensitzung vor die Kameras und sagt, die Große Koalition habe sich überlebt. babs

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