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Nun wurden auch bei Tests in Berlin Spuren von Pferdefleisch gefunden.

© dpa

Pferdefleischskandal: Drei verdächtige Proben in Berlin

Bei Untersuchungen von Fleischprodukten aus Berlin sind drei Proben mit Spuren von Pferdefleisch entdeckt worden. Seit Bekanntwerden des Fleischskandals sind dies die ersten verdächtigen Fälle in Berlin.

Allerdings wird erst eine zweite Probe Klarheit bringen, das Endergebnis wird am Freitag erwartet. „Bislang handelt es sich lediglich um Verdachtsfälle. Aber es entspricht leider unseren Befürchtungen, dass auch wir in Berlin von diesem Betrug nicht verschont bleiben“, sagte Verbraucherschutzsenator Thomas Heilmann (CDU). Insgesamt sind im Landeslabor bisher 91 Proben aus Berlin eingegangen.

Der Bundesverband der Lebensmittelkontrolleure hat unterdessen ein bundeseinheitliches Kontrollsystem gefordert. „Unser Problem ist der föderale Staat“, sagte Verbandschef Martin Müller. In jedem Bundesland gebe es einen eigenen Ansatz, und jedes Bundesland versuche sich dabei besonders zu positionieren „mit Eifersüchteleien, die aber im Endeffekt einen unheimlichen Schleifeffekt haben“.

Ein Problem sei auch die niedrige Zahl der Kontrolleure: „Wir können es nicht schaffen, da wir zu wenige Kontrolleurinnen und Kontrolleure sind.“ Nach Ansicht des Verbandschefs kann sich ein solcher Skandal jederzeit wiederholen: „Wenn Sie überlegen, dass Pferdefleisch bis zu 80 Prozent billiger ist als das Rindfleisch, dann kann man sich natürlich vorstellen, welche Gier hier dahintersteckt. Es sind viele Verdachtsansätze, die man früher hätte sehen müssen und denen man hätte nachgehen müssen.“ (mit dpa)

Philipp Föhre

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