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Berlin: Philharmonie und BVG: Misstöne nach dem Konzert

Für Philharmonie-Besucher, die mit dem Bus nach Hause fahren wollen, endet der Spaß mit dem Beginn der Schlacht um einen freien Platz. Seit die BVG im Mai die Linie 148 bis zum Alexanderplatz verlängert hat, gibt es an der früheren Endhaltestelle Philharmonie keine "Einsetz-Busse" mehr.

Für Philharmonie-Besucher, die mit dem Bus nach Hause fahren wollen, endet der Spaß mit dem Beginn der Schlacht um einen freien Platz. Seit die BVG im Mai die Linie 148 bis zum Alexanderplatz verlängert hat, gibt es an der früheren Endhaltestelle Philharmonie keine "Einsetz-Busse" mehr. Die Besucher sind auf den Linienverkehr angewiesen - die Busse kommen abends nur noch alle 20 Minuten. Die BVG lehnt es ab, zusätzliche Busse für Konzertbesucher einzusetzen, so lange die Philharmonie nichts zahlt - was diese nicht will.

Bis zum Fahrplanwechsel standen nach dem Konzertende drei oder vier Busse am Haupteingang, die voll besetzt Richtung Zehlendorf fuhren. Meist regelte ein Verkehrsmeister der BVG den Betrieb am Ort. Zum Fahrplanwechsel verlängerte die BVG die Linie 148 jedoch bis zum Alexanderplatz, nur tagsüber fährt jeder zweite Bus weiter nur bis zur Philharmonie.

Weil die Busse nur alle 20 Minuten vom Alexanderplatz kommen, sind sie oft schon fast voll besetzt, wenn sie vor der Philharmonie ankommen. BVG-Sprecherin Barbara Mansfield verweist jedoch auf die neue Buslinie 200, die vom Zoo Richtung Alexanderplatz ebenfalls an der Philharmonie vorbeiführt. Und am Alexanderplatz sowie am Zoo könne man gut umsteigen, nicht jeder wolle Richtung Zehlendorf fahren. Von dort fahren aber noch viele Stammbesucher zur Philharmomnie.

Extra-Busse werde es nicht mehr geben, sagt Mansfield, es fehle die Kapazität. Philharmonie-Sprecher Helge Grünewald nennt einen weiteren Grund: "Die BVG will für zusätzliche Busse extra Geld von uns." Dies lehne die Philharmonie ab, da die BVG eine Beförderungspflicht für Fahrgäste mit Fahrschein habe. Ein Kombi-Ticket, bei dem die Eintrittskarte auch als Fahrschein gilt, gibt es für die Philharmonie nicht. Auch dies sei an unterschiedlichen Preisvorstellungen gescheitert, sagt Grünewald. Beim Kombi-Ticket müssen alle Käufer einen Zuschlag in Höhe von meist einer Mark zahlen, unabhängig davon, ob sie mit Bahnen und Bussen fahren oder bereits eine Monats- oder Jahreskarte haben.

Kombi-Tickets gibt es bei zahlreichen Veranstaltungen. In der Waldbühne oder auch bei Fußballspielen von Hertha BSC im Olympiastadion sind sie die Regel. Grundsätzlich sei auch die Philharmonie interessiert, so Grünewald. "Aber nur, wenn der Preis stimmt."

Der Philharmonie-Sprecher bedauert, dass es bei der Bebauung des Potsdamer Platzes keine "große Lösung" gegeben habe. Er kann sich einen unterirdischen Weg vom neuen Regionalbahnhof Potsdamer Platz zur Philharmonie vorstellen, mit einem Laufband ausgestattet. Doch das bleibt wohl vorerst ein Traum.

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