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Florian Bischof bei einer Sitzun g des Bundeswahlausschusses im Juli 2009.

© Arno Burgi/dpa lbn

Piraten-Mitbegründer gestorben: Florian Bischof: Ein bescheidener Vorkämpfer

Der Piraten-Mitbegründer Florian Bischof war ein Politiker, der die Chance des Internets begriff. Jetzt ist er im Alter von 37 Jahren gestorben.

„Einer der Vordenker der Berliner Piraten“, sagt Fabio Reinhardt. „Ein sehr aktiver Mensch, der mit seinem Engagement viele angesteckt hat“, sagt Andreas Baum. Die Piraten-Abgeordneten sprechen über Florian Bischof, den Mitbegründer der Piratenpartei Deutschland und Berlin im Jahr 2006, der in der Nacht zu Mittwoch im Alter von 37 Jahren nach langer Krankheit gestorben ist.

2009 war Bischof der Spitzenkandidat der Partei zur Bundestagswahl; das beste Ergebnis erzielte die Partei dabei im Wahlkreis Friedrichshain-Kreuzberg mit sechs Prozent der Stimmen. 2011 kandidierte er nicht mehr für das Amt des Landesvorstands; wenige Monate später zog die Partei sensationell mit 15 Parlamentariern ins Berliner Abgeordnetenhaus ein.

„Die parlamentarischen Erfolge beruhen auf seiner Vorarbeit“, sagt Reinhardt. Baum erzählt: „Er begriff vor allem die Chancen des Internets, die bei anderen Parteien gar nicht gesehen wurden.“ Bischof sei für viele der erste Pirat gewesen, den sie kennenlernten. „Er war total offen, ist einfach auf die Leute zugegangen und hat ihnen einen Mitgliedsantrag in die Hand gedrückt.“ Als Berliner Spitzenkandidat zur Bundestagswahl 2009 sei Bischof „ein Glücksfall“ gewesen.

Auch Reinhardt lernte die Berliner Piraten über Bischof kennen. „Wichtig war ihm, die Partei auch für andere Themen jenseits des Digitalen zu öffnen – Vielfalt der Lebensweisen, Gleichberechtigung, Kunst, Graffiti, öffentlicher Raum...“, zählt er auf. Dabei sei Bischof als Mensch immer bescheiden geblieben. „Es ging ihm um die Sache.“

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