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Berlin: Pläne fürs Gleisdreieck: Westtangente im Mini-Format

Während die Anwohner kürzlich mit einer "symbolischen Grundsteinlegung" für den seit Jahren geplanten Park am Gleisdreieck Druck machen wollten, möchte die Eisenbahn Immobilien Management (EIM), die über große Teile des 70 Hektar großen Geländes verfügt, jetzt ihre Baupläne vorantreiben. Wo genau die neuen Wohn- und Geschäftshäuser im Einzelnen entstehen sollen, wird derzeit mit Bezirk und Senat verhandelt.

Während die Anwohner kürzlich mit einer "symbolischen Grundsteinlegung" für den seit Jahren geplanten Park am Gleisdreieck Druck machen wollten, möchte die Eisenbahn Immobilien Management (EIM), die über große Teile des 70 Hektar großen Geländes verfügt, jetzt ihre Baupläne vorantreiben. Wo genau die neuen Wohn- und Geschäftshäuser im Einzelnen entstehen sollen, wird derzeit mit Bezirk und Senat verhandelt. Insbesondere über Umfang und Lage der Neubebauungen gibt es Meinungsverschiedenheiten. Gestern stellten die beteiligten Planungsbüros ihre Ideen für Berlins größte Innenstadtbrache vor.

Während im neuen Quartier an der Möckern- und Yorckstraße "drei- bis viergeschossige englische Stadthäuser" mit begrünten, offen gestalteten Straßenzügen entstehen könnten, sollen vor allem zum Potsdamer Platz hin sowie an der Flottwellstraße zumindest teilweise Hochhäuser gebaut werden. Auf ihre Höhe will sich Rainer Emenlauer vom Stadtplanungsbüro "Prostadt" jedoch nicht festlegen: "30, 20 oder nur 15 Geschosse - das kann noch keiner sagen." In der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung gibt es Widerstand gegen Hochhäuser, die der Skyline des Potsdamer Platzes Konkurrenz machen könnten. An der Flottwellstraße sieht Emenlauer "Neubau-Lofts mit Serviceangeboten" für Mieter, die auf die citynahe Lage Wert legen.

Misstrauisch hatten Anwohnerinitiativen, die vor Jahren gegen die geplante Westtangente kämpften, auch auf die Straßenplanung der EIM reagiert: Die Verknüpfung von Bautzener und Flottwellstraße sei lediglich zur Erschließung der Neubaugebiete erforderlich. Die Angst vor einer Blechlawine, die auf einer "Westtangente in spe" in Richtung Innenstadt rollen könnte, gehört für Job von Nell von der Projektentwicklungsgesellschaft BEOS "zu den Argumentationen aus den 80er Jahren".

Die Pläne für ein Tivoli als Ableger des Kopenhagener Vergnügungspark, die die EIM im vergangenen Jahr präsentiert hatte, liegen dagegen auf Eis - vorläufig: "Die machen sich zwar noch Gedanken über das Projekt, wir forcieren das Thema aber nicht", formuliert es EIM-Projektleiter Matthias Bernard. Mit der Anlage des Parks könne zumindest östlich der Gleise, wo bis vor kurzem die Baulogistik für den Potsdamer Platz untergebracht war, begonnen werden, "sobald es eine Einigung gibt." Und die dürfte noch eine Weile auf sich warten lassen.

jom

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