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Berlin: Plane am Checkpoint verschwindet

Es kam am Abend per Fax, aber zuvor noch hatte Alexandra Hildebrandt es per Telefon in die Redaktionen getragen: Der Streit um das verhüllte Barackenhäuschen vor dem Mauermuseum am Checkpoint Charlie sei nunmehr zu Ende, am heutigen Dienstag um neun Uhr werde sie die Plane abmachen. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung habe ihr zugesagt, dass „alle den Straßenverkehr störenden Aktivitäten in diesem Bereich“ unterbunden würden.

Es kam am Abend per Fax, aber zuvor noch hatte Alexandra Hildebrandt es per Telefon in die Redaktionen getragen: Der Streit um das verhüllte Barackenhäuschen vor dem Mauermuseum am Checkpoint Charlie sei nunmehr zu Ende, am heutigen Dienstag um neun Uhr werde sie die Plane abmachen. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung habe ihr zugesagt, dass „alle den Straßenverkehr störenden Aktivitäten in diesem Bereich“ unterbunden würden. Das bezieht die Senatsverwaltung in einem Schreiben an Hildebrandts Anwälte ausdrücklich auf „Personen, die sich im Bereich der Fahrbahn fotografieren lassen“. Darüber empfinde sie „große Freude“, sagte Hildebrandt – denn genau an denen hatte sich der Streit entzündet: Schauspielschüler hatten sich in Uniformen ehemaliger Grenzsoldaten vorm Grenzhäuschen, das dem Museum gehört, postiert und sich gegen Bezahlung mit und von Touristen ablichten lassen. Hildebrandt wertete das als Verharmlosung der Geschichte – und griff zur blauen Plane. Zuletzt hatte Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge Reyer (SPD) ein Ende der „Posse“ gefordert, die dem Ansehen der Stadt schade. Gestern lief ein Ultimatum an die Museumschefin unbeachtet aus. Der zuständige Bezirksbaustadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg, Franz Schulz, hatte angekündigt, heute Bautrupps zu bestellen, sollte die Plane nicht verschwunden sein. ari

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