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Platz am Nordbahnhof

© Tsp

Berlin: PLATZ AM NORDBAHNHOF

Fußgängerampel oder Zebrastreifen gibt es nicht, dafür umso mehr Autos, Busse, Straßenbahnen und Fahrräder, das ist die erste Hürde. Die zweite ist der Bürgersteig.

Fußgängerampel oder Zebrastreifen gibt es nicht, dafür umso mehr Autos, Busse, Straßenbahnen und Fahrräder, das ist die erste Hürde. Die zweite ist der Bürgersteig. Er ist so hoch, dass man sich fragt, ob man lieber noch schnell bei einem Alpinisten Ausrüstung leihen und sich anseilen sollte, bevor man ihn erklimmt. Ist man dann oben, muss man über einen kleinen Pfad gehen, der von Gestrüpp und Brennnesselpflanzen überwuchert wird.

Aber wenn eine Frau wie Desiree Nick das Dschungelcamp überlebt hat, dann wird man so ein paar Schwierigkeiten doch auf sich nehmen, um an einen schönen Ort zu gelangen, nicht wahr? Wenn er die Mühe wert wäre. Der Platz am Nordbahnhof zwischen Invalidenstraße und Romantikerkiez ist es nicht. Wie schlimm es um ihn steht, zeigt, dass er nicht einmal einen richtigen Namen hat, damit hat jeder Hund in dieser Stadt ihm etwas voraus. Weil in der Mitte eine riesige Plansche ist, sprechen freundliche Menschen vom Plansche-Park, aber das klingt erheblich schöner als es ist: Der Platz ist zwar groß, aber überhaupt nicht gestaltet, es sei denn, dem Abfall auf dem Boden liegt irgendein Farbkonzept zugrunde. Was die Plansche angeht: Zum einen passt sie nicht in eine Zeit, in der schon Kinder den korrekten Umgang mit der knappen Ressource Wasser lernen sollten. Zum anderen wird es in Berlin alle Jahre wieder bitterkalter Winter. Und in dieser Zeit ist so eine Plansche nichts anderes als eine spiegelglatte Fläche, die nur zu Knochenbrüchen taugt. Also weg mit der Plansche und her mit einem kleinen Spielplatz mit Pumpen und einem Zebrastreifen, damit man auch sicher ankommt. Verena Friederike Hasel

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