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Platzeck-Rücktritt: Politologe: Prestige-Verlust für Brandenburg

Potsdam - Der Rücktritt des SPD-Bundesvorsitzenden Matthias Platzeck hat nach Einschätzung des Potsdamer Politologen Jürgen Dittberner einen enormen Prestige-Verlust für das Land Brandenburg zur Folge. «Vorher waren wir etwas Besonderes, jetzt fallen wir wieder auf den Status eines normalen Bundeslandes zurück», sagte Dittberner am Montag in einem dpa-Gespräch.

Potsdam - Der Rücktritt des SPD-Bundesvorsitzenden Matthias Platzeck hat nach Einschätzung des Potsdamer Politologen Jürgen Dittberner einen enormen Prestige-Verlust für das Land Brandenburg zur Folge. «Vorher waren wir etwas Besonderes, jetzt fallen wir wieder auf den Status eines normalen Bundeslandes zurück», sagte Dittberner am Montag in einem dpa-Gespräch. Platzeck hatte nach 146 Tagen im Amt seinen Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen erklärt. Er bleibt aber Ministerpräsident von Brandenburg.

«Viele Bürger Brandenburgs waren mächtig stolz darauf, dass ihr Ministerpräsident auch eine so wichtige Rolle in der Bundespolitik innehatte», sagte Dittberner. «Das war gut, denn das hat das Land emotional beflügelt und ihm genutzt.» Platzecks Rücktritt schade allerdings nicht unmittelbar. «Es geht einfach eine gewisse Aura verloren», sagte Dittberner.

«Missgünstige werden jetzt sicherlich auch fragen, warum Platzeck ein Amt aufgibt und ein anderes beibehält», sagte Dittberner. «Sie werden fragen: "Schafft er das jetzt oder hätte er gleich von allen Ämtern zurücktreten müssen?".» Außerdem könne der Eindruck entstehen, dass Platzeck den Einsatz für das Amt des Ministerpräsidenten als nicht so anstrengend bewertet wie den des Bundesvorsitzenden seiner Partei. «Dieses Thema wird sicherlich noch eine ganze Weile da bleiben und diskutiert werden», sagte Dittberner. (tso/dpa)

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