zum Hauptinhalt
Manfred Schmidt, einer der bekanntesten deutschen Organisatoren für Promi- und Medienevents.

© picture alliance / dpa

Polit-Party bei Manfred Schmidt: Endlich wieder Schmidteinander

Strippenzieher Manfred Schmidt lud nach langer Pause zu einer Polit-Party. Die vielen prominenten Gäste waren sich einig: Das wurde auch Zeit.

Ein paar Falten sind dazugekommen in den letzten vier Jahren. Und den schwarzen Hut trägt Manfred Schmidt den ganzen Abend über, weil er ihm ein Gefühl des Schutzes gibt. Aber er kann’s noch. Und wie. In der langen Wahlnacht zu Montag sammelten sich viele alte Freunde um den Kommunikationsexperten und Event-Manager.

Vier Jahre hat er pausiert, nachdem ihm in der Wulff-Affäre seine Freundschaft zum damaligen Präsidenten-Sprecher Olaf Glaeseker zum Verhängnis wurde. Vor zwei Jahren wurde das Verfahren eingestellt. Umso überwältigender müssen sich die vielen Sympathiebekundungen von alten Freunden und Weggefährten angefühlt haben, die teils von weither gekommen sind, um das Comeback live mitzuerleben. Die Focus-Gastgeber Ulrich Reitz und Burkhard Graßmann freuen sich über Gäste wie Saarlands Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer, EU-Kommissar Günther Oettinger und die Politiker Wolfgang Kubicki, Jens Spahn, Wolfgang Bosbach, Dietmar Bartsch, Gerhart Baum und Stefan Mappus.

„Er war immer unser Guru“, sagt PR-Unternehmerin Alexandra von Rehlingen. „Er hat ja schon lange vor uns solche Events gemacht.“ Sie fasst zusammen, was so oder so ähnlich an diesem Abend viele sagen: „Dem ist damals ganz übel mitgespielt worden.“ Consultant Jürgen Hogrefe: „Endlich trifft man wieder die richtigen, wichtigen und guten Leute.“

Keine Lust auf lange Rückblicke

Keine Rede stört die heftiger werdenden Diskussionen, stumm schenken die Kellner Weißwein ein und verteilen Gläschen mit Perlhuhnsalat. Aus dem Rheinland angereist sind unter anderem Süßwaren-Unternehmer Hermann Bühlbecker, der eine große Ladung Lambertz-Plätzchen mitgebracht hat, Reiner Calmund, Medienmanager Hans Mahr und Rita Süssmuth. „Sicher“, sagt die CDU-Politikerin über Schmidt, „er hat auch Geld verdient damit. Aber er hat Begegnungen der informellen Art geschaffen, die es vorher so nicht gab.“

Hans-Olaf Henkel ist die große Ausnahme an diesem Abend: „Ach, war der weg“, sagt er überrascht. „Das habe ich gar nicht mitgekriegt.“ Dafür ist er immerhin den AfD-Wählern voraus, denn er weiß schon jetzt, „dass in der Parteispitze nur unangenehme, unvernünftige und inakzeptable Leute sitzen“. Und dass die ganze Partei „nur durch die groteske Flüchtlingspolitik“ wieder nach oben gespült“ worden sei. Ihn kümmert’s nicht mehr, bei den Berlin-Wahlen will er mit der neuen „Allianz für Fortschritt und Aufbruch“ antreten.

Für Baden-Württembergs früheren Ministerpräsidenten Stefan Mappus ist es selbstverständlich „kein guter Tag“, auch wenn sich das in den Umfragen schon angedeutet habe. Trotzdem freut auch er sich über Manfred Schmidts Rückkehr: „Er kann’s. Den Nord-Süd-Dialog hat er sehr gut gemacht.“ Auch der frühere Präsidenten-Sprecher Glaeseker ist da und hat gar keine Lust auf lange Rückblicke: „alles Geschichte“. Als oberster Öffentlichkeitsarbeiter der Modefirma „New Yorker“ lenkt er lieber das Augenmerk auf sein Outfit. Schal, Hemd, Jackett, alles kommt aus der „Young Fashion“-Linie seines neuen Arbeitgebers. Die Freundschaft mit dem früheren Dienstherrn ist unwiderruflich beendet. Mit Manfred Schmidt hingegen sind er und seine Frau weiterhin eng befreundet.

Freuen über die Erfolge der FDP

Je weiter die Zeit voranschreitet, desto voller wird es. Sabine Christiansen genießt das Spiel auf diesem Klavier sichtlich. Gerade ist sie aus Singapur zurück gekommen und eilt nun von Tisch zu Tisch, während ihr Mann Norbert Medus sich ins Raucherzimmer zurückzieht. Klaus Wowereit ist da, Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer und Eberhard Diepgen. Nebenan freut sich Wolfgang Kubicki über die Erfolge der FDP.

Es ist die bunte Mischung, die den Abend ausmacht, auch Gäste wie Michel Friedman, Ex-US-Botschafter John Kornblum, Gasag-Chefin Vera Gäde-Butzlaff, Christoph Metzelder, Cherno Jobatey, Hotel-Berater Gianni van Daalen und KPM-Chef Jörg Woltmann sind gekommen. Manfred Schmidt grüßt und grüßt und sieht ziemlich glücklich aus. Am Montag wollte er aber wieder heimfliegen – nach Barcelona.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false