Berlin: Politischer Neubeginn: SPD: Müller soll die Fraktion führen
In der SPD-Fraktion hat der neue Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit sein Haus von langer Hand bestellt, wie es eben seine Art ist. Deshalb wird der Stabwechsel in der Fraktion sicher ohne Turbulenzen vollzogen.
In der SPD-Fraktion hat der neue Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit sein Haus von langer Hand bestellt, wie es eben seine Art ist. Deshalb wird der Stabwechsel in der Fraktion sicher ohne Turbulenzen vollzogen. Michael Müller soll neuer Fraktionschef werden. "Darauf läuft es hinaus", hieß es bereits am Sonnabend im Abgeordnetenhaus. Man ahnte es schon am vergangenen Donnerstag, denn Michael Müller durfte in Plenum die Misstrauensanträge gegen Eberhard Diepgen und die CDU-Senatoren begründen.
Zum Thema Online Spezial: Machtwechsel in Berlin Reaktionen: Schröder und Müntefering gratulieren - Koch und Teufel warnen Dokumentation: Die Ergebnisse der Wahl Müller ist seit langem ein Vertrauter von Klaus Wowereit. Beide komen aus Tempelhof, beide kannten sich schon aus gemeinsamen Tagen in der dortigen Bezirksverordnetenversammlung, wo Wowereit nahezu zehn Jahre lang Stadtrat war, bevor dieser ins Abgeordnetenhaus wechselte. Auch Michael Müller gehört dem Abgeordnetenhaus seit 1996 an. Der wahrscheinliche Wowereit-Nachfolger ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er gilt in seiner Partei als Wirtschaftsexperte und wurde in der Umgebung Wowereits stets als Nachwuchstalent gelobt, obwohl er öffentlich nicht besonders aufgefallen ist.
Michael Müller wird als stiller, freundlicher Mann beschrieben. Er ist erst 36 Jahre alt. "Selbständiger Drucker", steht im Parlamentshandbuch über den Sozialdemokraten. Müller ist Chef einer kleinen Druckerei, einem Familienbetrieb. Auch der Vater ist in der SPD aktiv. Er ist Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Selbständigen in der SPD. Auch die Großmutter ist politisch aktiv, allerdings in der Mittelstandsvereinigung der Christdemokraten.
Müller ist derzeit stellvertretender Fraktionschef, ebenso wie sein Fraktionskollege Christian Gaebler. Der hätte wohl gern Klaus Wowereit im Fraktionsvorsitz beerbt. Doch im Zuge der neuen Einigkeit in der Partei verzichtet Gaebler wohl auf eine Kampfkandidatur.
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