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Wer sind diese Politiker? Weniger als die Hälfte der Berliner kennt den CDU-Fraktionsvorsitzenden Graf (l.) und den SPD-Fraktionschef Saleh.

© dpa

Politprominenz in Berlin: Wowereit kennt jeder - aber wer sind Saleh und Graf?

Mit wenigen Ausnahmen ringen die Berliner Parteienvertreter um Prominenz. Laut einer aktuellen Umfrage kennt nur eine Minderheit Politiker beim Namen, die in Berlin aber nicht ganz unwichtig sind.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Bekannt und beliebt. Beides kann, aber muss nicht zusammenhängen, wie der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) weiß. Ihn kennen 99 Prozent der Berliner. Trotzdem steht er in der Beliebtheitsskala erstmals auf dem letzten Platz, hinter den Piraten, wie eine Forsa-Umfrage der „Berliner Zeitung“ ergab. Es gibt nur einen Länderchef in Deutschland, der genauso bekannt ist wie Wowereit: Horst Seehofer (CSU) in Bayern. Aber der ist, trotz sinkender Beliebtheitswerte, immer noch viel populärer als der Amtskollege in Preußen.

Ganz vorn steht Kanzlerin Angela Merkel (CDU), sie kennen alle. „Auch die Ministerpräsidenten sind in den Ländern, in denen sie regieren, gut bekannt“, sagt Manfred Güllner, Chef des Meinungsforschungsinstituts Forsa. Bei den Ministern und Oppositionspolitikern sei das schon anders, vor allem in den Flächenländern. „Und einfache Abgeordnete kennt kaum einer.“ Diese Kurzanalyse wird durch Umfragen bestätigt. Nehmen wir Brandenburg: Im Ländertrend von Infratest dimap kommt Regierungschef Dietmar Woidke (SPD) auf einen Bekanntheitsgrad von 77 Prozent. Für einen Ministerpräsidenten ist das bescheiden, aber der CDU-Spitzenkandidat bei den Landtagswahlen, Michael Schierack (CDU), würde sich darüber freuen. Ihn kennen nur 33 Prozent der brandenburgischen Wähler. Auch der Linken-Landeschef und Finanzminister Christian Görke kommt lediglich auf 38 Prozent.

In anderen Ländern ist es nur teilweise besser. Meistens muss sich die B-Prominenz mit Bekanntheitsgraden von 25 bis 60 Prozent zufriedengeben. Auch in Berlin: Die Grünen-Fraktionschefin Ramona Pop kennen nur 56 Prozent der Berliner, den Linken-Fraktionschef Udo Wolf 57 Prozent. Der SPD-Fraktionschef Raed Saleh muss sich sogar mit 43 Prozent begnügen, sein CDU-Amtskollege Florian Graf erreicht lediglich 41 Prozent.

Lässt sich das ändern? Kontinuierliche Arbeit sei hilfreich, sagt Forsa-Chef Güllner. Und „sich ins Gespräch bringen“, auch mit unkonventionellen Mitteln. Für Spitzenkandidaten sei ein hoher Bekanntheitswert jedenfalls eine notwendige, wenn auch nicht hinreiche Bedingung für den Erfolg.

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