zum Hauptinhalt

Berlin: Polizei beschlagnahmtMauerstück Demonstrant fordert sein Kunstobjekt zurück

Jetzt hat auch die Polizei ein Stück Berliner Mauer: 3,60 Meter hoch, 1,20 Meter breit, gut 50 Kilo schwer – und auf zwei Rädern für den mobilen Einsatz geeignet. Die Rede ist von einem der Mauer zum Verwechseln ähnlichen Stück Kunststoff, das so gut wie jedes Foto der Bauarbeiten an der East Side Gallery und den Protesten dagegen zierte – viele hielten es für das echte zuvor herausgetrennte Mauersegment.

Jetzt hat auch die Polizei ein Stück Berliner Mauer: 3,60 Meter hoch, 1,20 Meter breit, gut 50 Kilo schwer – und auf zwei Rädern für den mobilen Einsatz geeignet. Die Rede ist von einem der Mauer zum Verwechseln ähnlichen Stück Kunststoff, das so gut wie jedes Foto der Bauarbeiten an der East Side Gallery und den Protesten dagegen zierte – viele hielten es für das echte zuvor herausgetrennte Mauersegment. Dort steht das Stück nun jedoch nicht mehr: Die Ordnungshüter haben es beschlagnahmt, weil Männer das Stück Kunststoff Richtung Polizei schwenkten: versuchte gefährliche Körperverletzung sei das. Gefährdet ist nun der nächste Einsatz der Mauerplastik, den sein rechtmäßiger Eigentümer Hans Martin Fleischer am Freitag in Island plant. Der Aktivist, hauptamtlich Angestellter des öffentlichen Dienstes und als solcher als Redenschreiber für die früheren Senatoren Harald Wolf und Katrin Lompscher (beide: Linke) notorisch, will im hohen Norden mit seinem Stück wall gegen „Wallstreet“-Spekulanten zu Felde ziehen. Aber das ist eine andere Geschichte.

„Ich gebe ja zu, ich bin ein kleiner Kohlhaas, aber ich will das Ding zurück“, sagt Fleischer. Und er schwört, nie und nimmer die Kunststoffmauer Richtung Polizeiketten geschwenkt zu haben. Das hätten „Kapuzenmänner“ getan, wie er mutmaßliche Linksautonome nennt – sie hätten ihm die Mauerattrappe entrissen.

Fleischer könnte das die Karriere kosten. Er kandidiert für einen Listenplatz für die kommende Bundestagswahl bei den Piraten in Niedersachsen. Referenzen sind da gefragt – und sein Projekt „Walls in motion“, das nach Stationen in Paris und Amsterdam am Freitag in Island abheben sollte, dazu geeignet. Ob die Ordnungshüter aber ihr Beweismittel hergeben werden, war bei der Polizei am Donnerstag nicht zu erfahren. ball

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false