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U-Bahnhof-Attacke: Prügel-Opfer Markus P. schreibt an Justizsenatorin

Markus P., der auf dem U-Bahnhof Friedrichstraße von einem 18-Jährigen brutal verprügelt worden war, hat einen Brief an die Justizsenatorin von der Aue verfasst. Die Justizverwaltung will darauf nicht öffentlich reagieren.

Das Opfer lässt in dem Brief deutlich werden, wie unverständlich es die Entscheidung der Justiz findet, dass der mutmaßliche Täter Torben P. von der Untersuchungshaft verschont wurde. Der Sprecher der Justizsenatorin Gisela von der Aue sagte zu dem angekündigten Brief des Opfers: "Zu einem persönlich geschriebenen Brief geben wir öffentlich keine Auskunft. Aber persönlich verfasste Briefe werden auch persönlich beantwortet", sagte Michael Kanert.

Zudem gab die Präsidentin des Kammergerichts Monika Nöhre eine Erklärung zur öffentlichen Diskussion über die Haftverschonung des mutmaßlichen Täters Torben P. heraus. Darin mahnt sie unter anderem an, dass "Richterschelte" ohne Beachtung der rechtlichen Entscheidungsvoraussetzungen Gefahr laufe, ihr Ziel zu verfehlen. Manche öffentlichen Äußerungen unterschieden nicht zwischen Untersuchungshaft und Strafhaft. "Die Untersuchungshaft, über die das Amtsgericht Tiergarten entschieden hat, dient der Sicherung des Strafverfahrens." Die Kritik, eine "lasche Justiz" lassen einen überführten Täter einfach wieder laufen, "verfehlt diesen gesetzlichen Rahmen, den der Richter bei seiner Haftentscheidung zu beachten hatte", hieß es. Ein Richter, der auf Grundlage von Recht und Gesetz entscheidet, dürfe nicht an den Pranger gestellt werden.

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