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Ahmadiyya-Gemeinde: Polizei schließt Kooperation mit Muslimen

Infos für Muslime, Schulung für Beamte: Die Polizeidirektion 1 und die Ahmadiyya Muslim Jamaat Gemeinde haben in Pankow einen Kooperationsvertrag unterzeichnet.

Direktionsleiter Klaus Kleese sagte in einem Grußwort, durch die Zusammenarbeit in gemeinsamen Projekten wolle sich die Polizei ein Bild vom Lebensumfeld muslimischer Migranten verschaffen. Ein weiteres Ziel sei, die Kenntnisse der Behörde über unterschiedliche kulturelle Verhaltensmuster und Kommunikationsformen zu erweitern.

Vereinbart wurden unter anderem regelmäßige Sprechstunden der Polizei in Räumen der Gemeinde. Vorgesehen sind außerdem Informationsveranstaltungen über Kriminalprävention sowie Opferschutz und häusliche Gewalt. Im Gegenzug bietet die Gemeinde Schulungen für Beamte im interkulturellen Umgang an. Ein Objektschutz für die Moschee ist nach Polizeiangaben nicht geplant.

Vertragsabschluss verschoben

In dem Papier bekundet die Gemeinde zudem, dass sich der freiheitlich-demokratischen Grundordnung verpflichtet fühlt und jede Form von Gewalt ablehnt. Der Kooperationsvertrag ist der zweite in Berlin und Bestandteil des bundesweiten Projektes Transfer interkultureller Kompetenz (TiK). Ursprünglich war die Unterzeichnung des Vertrags für Anfang Juli vorgesehen. Sie wurde jedoch verschoben, da Polizei und Gemeinde kurzfristig mehrere inhaltliche Veränderungen wünschten.

Die Ahmadiyya Muslim Gemeinde errichtet für ihre 200 Berliner Mitglieder bis zum Sommer kommenden Jahres im Pankower Ortsteil Heinersdorf die erste Moschee in Ost-Berlin. Vor dem Pankower Rathaus demonstrierten heute einige Anhänger der NPD gegen die Kooperationsvereinbarung sowie den umstrittenen Bau der zweistöckigen Moschee mit einem zwölf Meter hohen Minarett. (mit ddp)

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