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Alkoholmissbrauch: Koma-Wirt bereut Ausschank an Jugendliche

Nach knapp viermonatigem Prozess um das tödliche Wetttrinken ergänzte der ehemalige Gastwirt Aytac G. sein Geständnis. Ohne große Bedenken habe er in seinem Lokal "Eye-T." auch harten Alkohol an sehr junge Gäste ausgeschenkt oder ausschenken lassen. Erst mit dem Tod des 16-jährigen Lukas sei ihm die "massive Gefährlichkeit klar geworden".

Er werfe sich Versagen vor, wolle „nie wieder etwas mit dem Ausschank von Alkohol zu tun haben“, erklärte der 28-Jährige gestern vor dem Landgericht zu. Aytac G. und der Schüler hatten sich im Februar 2007 ein Tequila-Duell geliefert. Runde um Runde schüttete Lukas 38-prozentigen Schnaps in sich hinein. Der Charlottenburger Wirt schummelte, trank zwischendurch Wasser. Lukas W. soll den Schwindel nach etwa 25 Schnäpsen entdeckt haben. Nach 45 Tequilas brach er zusammen, fiel ins Koma und kam mit etwa 4,4 Promille Alkohol im Blut ins Krankenhaus. Er starb fünf Wochen später.

Der Ex-Wirt, der heute nach eigenen Angaben in einem Call-Center arbeitet, hatte schon zu Beginn des Prozesses um Körperverletzung mit Todesfolge Reue gezeigt. Gestern fügte er einiges hinzu: Als er 2005 Gastwirt wurde, sei er unerfahren gewesen, ließ er seinen Anwalt erklären. 80 000 Euro habe er in das Lokal gesteckt, das er im Mai 2007 aufgab. Der Prozess geht am 17. Juni weiter. Dann könnte es zum Urteil kommen. K.G.

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