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Angezündete Fahrzeuge: Festnahme nach Autobrandstiftung in Neukölln

In der Nacht zum Donnerstag brannten in Berlin vier Autos. In Neukölln hat die Polizei einen mutmaßlichen Brandstifter festnehmen können. Erst in der vergangenen Woche hatte ein Täter 67 Taten gestanden.

Ein Anwohner der Schierker Straße in Neukölln alarmierte am Donnerstag gegen 3.30 Uhr die Polizei: Er gab an, in der Nähe einen Mann bei einer Autobrandstiftung beobachtet zu haben. Tatsächlich hatte ein Mercedes in der Schierker Straße Feuer gefangen. Die Beamten konnten einen betrunkenen 19-Jährigen in Tatortnähe festnehmen. Der Mann sei so stark alkoholisiert, dass er bislang noch nicht vernommen werden konnte, hieß es bei der Polizei. Allerdings sei die Art und Weise, wie die das Feuer gelegt worden war, nicht mit der Serie von Autobrandstiftungen zu vergleichen. Der 19-Jährige soll keinen Grillanzünder benutzt, sondern mit einem Feuerzeug Kunststoffteile am Kennzeichen des Wagens angezündet haben. Dann lief er weiter und soll versucht haben, die Plane eines Kleinlastwagens in Brand zu setzen. Dies misslang jedoch. Die Polizei ermittelt.

Zuvor brannte gegen 23 Uhr in der Falkenberger Straße in Weißensee ein Mercedes der A-Klasse vollständig aus. Zwei nebenan geparkte Fahrzeuge wurden durch die Flammen stark beschädigt. Bei den Ermittlungen wird auch eine politisch motivierte Tat in Betracht gezogen.

Nach wochenlangen Ermittlungen hatte die Polizei in der vergangenen Woche einen weiteren mutmaßlichen Brandstifter festgenommen. Der 27-Jährige soll von Juni bis August dieses Jahres besonders in Mitte und Charlottenburg 67 Autos in Brand gesetzt und dabei weitere 35 Fahrzeuge angesteckt haben. Als Tatmotivation gab er Frust an. Der Mann war bisher polizeilich nicht aufgefallen und gab die Taten offenbar auf, nachdem er eine Arbeit gefunden hatte. Gegen den 27-Jährigen wurde Haftbefehl erlassen.

Bei einer der Brandtaten war auch ein Wohnhaus beschädigt worden und in einem anderen Fall stand ein Altenheim neben einem brennenden Auto. Der Leiter des Berliner Landeskriminalamts (LKA), Christian Steiof, sprach nach der Festnahme von einem "sensationellen Erfolg". Es sei in den vergangenen Monaten mit äußerst hohem Aufwand gefahndet worden. "Ohne Unterstützung der Bundespolizei wäre das in dieser Form nicht möglich gewesen", sagte Steiof. Das Problem brennender Autos sei aber nicht erledigt: "Das Phänomen wird uns wohl noch beschäftigen."

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