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Ausgebranntes Auto: Abschiedsbrief der in Schönefeld verbrannten Frau gefunden

Die in Schönefeld mit ihren drei Kindern tot aufgefundene Frau hat ihrem Mann offenbar einen Abschiedsbrief hinterlassen. Die Polizei geht von einer Verzweiflungstat aus. An der Grundschule der drei Kinder wurde ein Gedenkort eingerichtet.

Nachdem eine Mutter und ihre drei Kinder in der Nacht zu Donnerstag in Schönefeld in einem Auto verbrannt sind, hat die Polizei einen Abschiedsbrief in der Wohnung der Familie entdeckt. Der Brief soll von der 48-Jährigen verfasst worden sein und sich an ihren Ehemann richten. Details dazu nannte die Polizei am Freitag nicht. Die Ermittler gehen von einer Verzweiflungstat aus. „Wir haben keine Anhaltspunkte, dass ein Außenstehender beteiligt war und ermitteln auch nicht in diese Richtung“, sagte ein Polizeisprecher. Die Obduktion der Leichen war am späten Donnerstagabend abgeschlossen, aber nähere Auskünfte dazu gab es nicht, insbesondere auch nicht zur Frage, ob die Mutter ihre drei Kinder möglicherweise betäubt oder gar vor dem Brand getötet habe. Wie berichtet, wurden die verkohlten Leichen der 48-Jährigen, ihrer elfjährigen Tochter sowie den zehn- und sechsjährigen Söhnen in einem Auto in Schönefeld entdeckt.

Derweil dauert die Prüfung des Anrufbeantworters der Familie noch an, auf dem die Mutter angeblich eine Nachricht hinterließ. Gerüchten, wonach die Polizei die Videoaufzeichnung an einer Tankstelle nahe dem Tatort sichergestellt hat, widersprach die Polizei. Auf dem Film soll zu sehen sein, wie ein Mann und eine Frau einen Benzinkanister kaufen. Der gleiche soll später am Tatort gefunden worden sein. Auch, dass die Türen des Autos von außen mit Eisenstangen verriegelt worden sein sollen, dementierte der Sprecher. An der Grundschule „Am Berg“ in Altglienicke löste die Nachricht vom Tod der drei Kinder große Bestürzung aus. Spontan wurde ein Ort zum Gedenken eingerichtet. „Wir haben die Elternvertreter noch am Donnerstagabend von dem unfassbaren Ereignis in Kenntnis gesetzt“, sagte Schulleiterin Antje Kirschner. „Die wiederum setzten alles daran, möglichst viele Familien noch telefonisch zu erreichen.“ So sei kaum ein Kind unvorbereitet am Freitagmorgen in der Schule erschienen. An einen normalen Ablauf des Schulalltags war dennoch nicht zu denken. Der Regelunterricht wurde abgesagt, um mit den Kindern genügend Zeit zum Gespräch zu finden. Schüler der fünften und sechsten Klasse konnten nach der vierten Stunde nach Hause gehen. Bei den jüngeren Klassenstufen geschah das nur, wenn sie von Familienangehörigen abgeholt wurden.

Die Lehrer und Eltern wurden gleich am Morgen durch vier Schulpsychologen unterstützt. „Wir sprechen mit den Kindern über einen tragischen Unglücksfall“, sagte der Psychologe Wolfgang Steininger. „Alle weiteren Aussagen zu einem Suizid sind noch spekulativ und führen im Moment nicht weiter.“ „Die Verarbeitung des Ereignisses wird lange andauern“, schätzte der Schulpsychologe Wolfgang Segert ein. „Es gibt schließlich immer neue Informationen.“ Die Hauptarbeit aber könne nicht die Schule, sondern müsse das Elternhaus leisten.

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